umfangreiche Karten- und Navi-App mit Offline-Karten
Osmand Anleitung: Kostenlose Karten- und Navigations App
Dieses App war seinerzeit der Grund, warum ich mir überhaupt ein Smartphone kaufte: OsmAnd. Ich liebe die Sicherheit, die mir dieses Programm gibt, in fremden Städten genau zu sehen, wo ich bin. Osmand sagt mir, wo der nächste Supermarkt ist und welche Sehenswürdigkeiten (auch unorthodoxe) in der Nähe sind. Das Beste: Es ist keine Internetverbindung nötig: Das Kartenmaterial lässt sich komplett offline speichern. Auch zur Navigation nutze ich die App und sie weckt den Abenteurer in mir. Da Osmand wirklich komplex ist, muss hier eine Anleitung folgen.
Die meisten werden auf ihrem Android Google Maps installiert haben. Diese App hat gegenüber Osmand jedoch zwei heraus stechende Nachteile:
- Es ist zunächst immer eine Internetverbindung nötig.
- Das Kartenmaterial ist deutlich oberflächlicher als die sehr detaillierten Open-Maps-Karten, die Osmand verwendet. Jene Open-Street-Map-Karten enthalten wesentlich mehr Details und Informationen als die von Google!
OsmAnd in Aktion auf meinem Handy. Der Name der App ist ein Akronym und leitet sich aus Folgendem ab: „Open Street Map Automated Navigation Directions“. Ins Deutsche übersetzt heißt dies ungefähr so viel wie „Automatisches Navigieren auf frei erhältlichen Karten“. Diese Open Street Map (OSM) ist eine äußerst fein detaillierte Weltkarte, welche von einer „Community“ ständig erweitert bzw. gepflegt wird.
Osmand funktioniert so: Zunächst muss man sich die Karten seiner gewünschten Region herunter laden. Dies geht entweder aus der App selbst (möglichst per W-Lan) oder manuell über den Browser (hierzu später mehr). Außerdem ist es durchaus möglich, nur bestimmte Kartendetails von diversen Online-Karten (die können nämlich auch angezeigt werden) lokal abzuspeichern (wie bei der Google-Maps-App). Man kann Landschaften erkunden, sich viele Pois anzeigen lassen (z. B. Sitzbänke, Briefkästen, öffentliche Toiletten, verlassene Märchenschlösser), man kann seine zurück gelegten Wege aufzeichnen. Weiterhin beinhaltet diese App auch ein tüchtiges Navi-Modul, welches sowohl für Autofahrer wie auch für Wanderer oder Radfahrer je zugeschnitten ist.
Nachteil Google-Maps: Gewinnorientierung
Zunächst werden viele (die zumindest ein Android-Handy besitzen) Google Maps kennen. Wenn ich unterwegs hungrig bin und ein Wirtshaus suche, dann eignet sich diese App perfekt dazu: Man möchte meinen, sie wird von der Gastronomie regelrecht unterstützt. Doch auch Ärzte oder Einzelhändler lassen sich mit Google Maps (bzw. über eine Internetanbindung) viel besser finden als mit Osmand. Bei Maps werden einem sogar die Öffnungszeiten angezeigt. Wunderbar! Doch lesen Sie evtl. einmal diesen Artikel auf der Internetseite der FAZ. Natürlich ist die Karte von Google nicht neutral. Die Einträge sind vielerorts direkt mit den Ergebnislisten der Suchmaschine verknüpft – und durchaus gewinnorientiert. Das heißt: Wenn Google nicht unbedingt einen Gewinn mit einer Institution erlangen kann, dann kann es sein, dass diese gar nicht eingezeichnet ist.
Bei der Open-Street-Map (OSM) ist dies freilich nicht der Fall. Osmand greift primär auf OSM zu. Nun habe ich natürlich überhaupt nichts dagegen, dass ein Dienstleister an Gewinn interessiert ist (Auch ich bin mit meiner Internetseite [durch Klickwerbung] an einen gewissen Gewinn interessiert). Bei einem vernetzten Großkonzern verhält es sich hierbei jedoch etwas anders, nämlich wenn es darum geht, Daten zu ermitteln, zu speichern und auszuwerten (denn darauf basiert das Geschäftsprinzip vieler kommerzieller Anbieter). Und beim Wandern ist mir eine unabhängige App / Offline-Karte mit tatsächlich relevanten Details viel lieber. Generell mag ich es also auch nicht, dass sich irgendwelche Internetserver zusammen reimen können, wo ich bin, wohin ich gehe und wo ich mich (zu welchen Uhrzeiten) am liebsten mit wem aus meinem Adressbuch zusammen aufhalte. Haben Sie sich schon einmal gefragt, woher die Informationen in Maps stammen, zu welchen Zeiten ein bestimmtes Geschäft die meisten Besucher hat? Dies liegt daran, dass viele Zeitgenossen ein (unkonfiguriertes) Android-Handy bei sich tragen, welches ständig Position und Zeit an Google übermittelt (→ Artikel: Tschüss Google).
Schnellere Suchfunktion von Google Maps
Fairerweise sei an dieser Stelle gleich der große Vorteil der Google-Maps-App erwähnt: Die Suchfunktion funktioniert wesentlich schneller, denn hier arbeitet ein ultraschneller Server im Internet (bzw. in einem Serverzentrum) an Ihrer persönlichen* Suche und nicht die Hardware des eigenen Smartphones / Tabletts. Je schwächer die eigene Technik auf der Brust ist, desto länger dauert die Suche (nach z. B. einer Adresse). Weiterhin sind die Suchergebnisse hier dann freilich auch aktueller und ausführlicher (Verkehrslage, Öffnungszeiten, Bilder von Orten).
Das Wort „persönlich“ in Bezug zu Google hat natürlich für einige (wie mich) so ein Geschmäckle: Natürlich übermitteln Sie dann mit solch einer Suche schon eine Menge an Informationen über sich selbst. Bei einer Offline-Lösung ist dies freilich nie der Fall. Ich selbst habe jegliche Google-Funktionen auf dem Handy deaktiviert bzw. gelöscht. Das geht allerdings nur, wenn man sein Handy gerootet hat.
Es gibt eigentlich zwei wichtige Suchfunktionen bei einer solchen App: Die Adresssuche und das Berechnen einer Navigations-Route. Solch ein kleiner Hosentaschenrutscher (Ihr Smartphone) wird damit recht schnell überfordert sein, möchte er dies alleine mit seinem eigenen Prozessor und RAM tun. Daher ist es eigentlich ganz praktisch, wenn man derlei Operationen sozusagen auf einen externen Server „auslagern“ kann.
Mittlerweile kann man unter Osmand zumindest eine Automobil-Navigation blitzschnell errechnen, indem man in den Optionen einen externen Dienst hierzu anwählen kann. Meine mehrtägige Radtour vom Sächsischen ins Hessische konnte ich nur „manuell“ errechnen lassen. Dies hatte mit dem alten Handy ca. 20 Minuten gedauert. Bei einem modernen Smartphone („Octacore-Processor“ und „4 GB-RAM“) geht es gewiss rascher (→ siehe auch meine Liste moderne Bestseller-Smartphones). Ich jedoch bleibe am liebsten bei dem Prinzip: Möglichst offline walten zu können ohne, dass ich persönliche Daten an externe Dienste übermitteln muss. Nach dem Errechnen der Route, kann / sollte diese ja als GPX-Track abgespeichert werden und ist so jederzeit wieder blitzschnell abrufbar (bzw. für andere teilbar). Freilich lassen sich auch extern errechnete Tracks als GPX-Datei in Osmand importieren.
Aber natürlich: Die Google-Maps-App kann mir die Öffnungszeiten des Zahnarztes anzeigen oder ob das Personal einer Wirtschaft devot freundlich genug für den Kunden ist (Nebenbei: Jeder von uns hat einmal einen schlechten Tag). So etwas kann eine „Offline-App“ nicht. Im Verlauf dieses Artikels lesen Sie, dass ich dieses Programm jedoch hauptsächlich für meine Freizeit nutze und zur Orientierung in fremden Städten (genial ist hier die ÖPNV-Unterstützung und das anzeigen individueller „POIs“. Hier schlägt sich Osmand sehr gut! Vor allem sind die Karten viel detaillierter.
Die Osmand-App gibt es sowohl für das I-Phone als auch für Android-Smartphones. Sie funktioniert auch auf älteren Geräten und ist bei mir bisher immer sehr stabil gelaufen. Nur, wenn man sehr detailreiche Kartenausschnitte betrachtet (oder eben die Suche nutzt), kann es etwas langsamer werden. Moderne Smartphones mit einem schnellen Prozessor und mit viel RAM (Zwischenspeicher-Platz) sind hier natürlich von Vorteil.
Ich nutze diese Landkarten-App auch sehr häufig bei längeren Touren mit dem Fahrrad (hier zu sehen mit der Halterung „Finn“). Internetverbindung zum Nachladen der Karten? Brauche ich nicht.
Allerdings ist bei längeren Touren anstelle eines Smartphones zunächst ein kleiner Kompass zu empfehlen:
Der "Clipper" der finnischen Marke Suunto ist ein ganz kleiner Qualitätskompass mit flüssigkeitsgefüllter Skala. Dieser Kompass "springt" nicht hektisch hin und her sondern zeigt präzise stets die aktuelle Himmelsrichtung an (und nicht nur Norden). Dank der kleinen Größe und der Befestigungsmöglichkeit ist er ideal fürs Uhrenarmband und fürs Fahrrad geeignet.
Denn schließlich verbraucht ein solches Navi Strom, welchen ich mir auf dem Fahrrad immerhin noch aus dem Nabendynamo holen kann.
Osmand kann man entweder über den Store beziehen oder (zumindest für Android) als reine APK-Dateien downloaden. Außerdem gibt es für Android-Handys noch eine dritte Version „Osmand ~“ genannt. Diese hat offenbar auch jegliche Funktionalitäten der „Plus-Version“ freigeschaltet und ist legal unter dem alternativen Playstore „F-Droid“ entweder mittels der F-Droid-App oder als reine APK-Datei herunterladbar bzw. installierbar. Da ich mir seinerzeit die Plus-Version per Google kaufte, habe ich jedoch mit dieser „~-Version“ keine Erfahrung. Nachtrag: Das ist so nicht mehr richtig: Nachdem ich alle Google-Dienste (u. a. auch den Playstore) von meinem Smartphone gelöscht habe, nutze ich eben jene „Osmand~“ Version. Sie ist eine uneingeschränkte und kostenlose Vollversion. Man hat hier also jederzeit die Möglichkeit, unendlich viele Karten über die App zu laden bzw. zu aktualisieren. Zudem kann man die Texte von Wikipedia (z. B. Beschreibung zu einem Ort) lokal abspeichern bzw. sich direkt aus der App anzeigen lassen. Beides geht in der Free-Version aus dem Google-Playstore nicht. Auf diese „Osmand ~“ Version gehe ich gleich noch einmal genauer ein.
Download Osmand Maps
Osmand Maps gibt es sowohl für das I-Phone als auch für Android-Smartphones.
IPhone
Download der kostenlosen Free-Version von Osmand im I-Store.
Leider finde ich hier die Pro-Version nicht. Und: Die Möglichkeit zur Navigation existiert bei Iphones offenbar nicht. Vielleicht wird es dieses Feature irgendwann einmal in einer nächsten App-Version geben.
Android
Download der Pro-Version im Playstore (ca. 7 €).
Download der Free-Version im Playstore.
Download der Osmand APK
Wer die App unter Android nicht bequem über den Playstore von Google laden möchte, kann sich freilich auch die reine APK downloaden. Wie es sich bei Apples Iphone verhält, weiß ich allerdings nicht. Der Vorteil der APK-Datei ist auch, dass man sich so durchaus auch ältere Versionen von Osmand istallieren kann. Unter folgendem Link finden Sie verschiedene Osmand-Versionen als reine APK-Dateien zum Download bereit: http://download.osmand.net/releases/
Der Hersteller stellt die Versionen bis zurück zur 0.7er von 2013 bereit. Diese wird sicherlich niemanden mehr interessieren. Doch wenn man noch ein älteres bzw. langsameres Handy hat, kann man eventuell einmal schauen, ob darauf etwas ältere Versionen von Osmand nicht flüssiger laufen. Wichtig zur Installation: In den Einstellungen von Android muss unter „Sicherheit“ das Häkchen bei „Apps aus unbekannter Herkunft“ gesetzt sein. Nun kann man die APK genau so installieren wie eine Exe-Setup-Datei unter Windows.
Kostenlose Version und Pro-Version – Unterschiede
Hinweis: Offenbar hat sich mittlerweile das Modell etwas geändert. Ich zitiere einmal einen Leser meines Blogs:
Ab Osmand-Version+ 3.3.8 kostet das Live-Abo jährlich 2,99 € also 0,25 €/Monat. Darin ist enthalten: Kartenaktualisierungen jede Stunde Unbegrenzte Downloads Wikipedia offline Karten mit Höhenlinien und Geländeschattierung Nautische Tiefenlinien und alle Osmand-Funktionen sind dann freigeschaltet.
Es schaut so aus, dass dies auch für die Plus-Version gilt. Ich selbst nutze eine ältere Version aus dem F-Droid-Store und kann diesbezüglich im Moment nichts genaueres schreiben. Bei mir ist noch alles beim Alten.
Dieser Absatz ist also eventuell nicht mehr aktuell:
Osmand gibt es als kostenlose App und als Pro-Version (Plus-Version) für derzeit ca. 7 €. Die kostenlose Version ist werbefrei und kann alles, was die Pro-Version kann, außer:
- der interne Karten-Download ist auf 10 Karten beschränkt
- Wikipedia-POIs können nicht angezeigt werden.
Ich hatte lange Zeit die kostenlose Version von Osmand genutzt. Mittlerweile habe ich mir die Pro-Version gegönnt. Es ist meine Lieblings-App.
Insbesondere für die, die Osmand auch als Navi fürs Auto einsetzen, ist die Pro-Version zu empfehlen, da man hierdurch elegant die Karten updaten kann! Denn vielerorts wird gebaut und wo früher mal eine Autobahn war, ist heute vielleicht nur noch ein Teich. Das muss die Navi-App natürlich wissen. Der Weg über den manuellen Download der aktualisierten Offline-Karten war mir auf Dauer zu aufwendig. Die App ist ihr Geld wirklich wert.
Kostenlose Pro-Version ganz legal
Im Playstore von Google gibt es also zwei Versionen der App: Einmal die kostenlose Version und dann die Pro-Version. Letztere hat den Vorteil, dass man unbegrenzt Kartenmaterial direkt in der App laden kann und dass man Wikipedia-POIs nutzen kann (Es werden Beschreibungen zu den Orten angezeigt).
Der Playstore ist jedoch nicht der einzige Ort, wo man sich als Android-Nutzer mit Programmen versorgen kann! Schauen Sie sich doch einmal die Open-Source-Alternative F-Droid an bzw. installieren Sie sich einmal diesen „Store“ auf dem Handy. Denn bei FDroid können Sie sich die Pro-Version von Osmand ganz legal auf das Smartphone ziehen! Dort heißt sie jedoch „Osmand~“, also mit Tilde. Sie können sich auch die „APK-Datei“ von Osmand bei F-Droid herunter laden bzw. die App lokal auf dem Handy installieren (so, wie man unter z. B. Windows – ohne Store – ein Programm manuell installiert).
Der alternative AppStore „F-Droid“
Spende an die Osmand-Entwickler
Ich hatte seinerzeit noch die Osmand-Plus-Version im Google-Play-Store gekauft. Diese nutze ich gar nicht mehr, da ich ohnehin möglichst auf Google-Dienste auf meinem Smartphone verzichte. Stattdessen arbeite ich seit einigen Jahren nur noch mit der Osmand ~ Version. Sollten Sie einen tatsächlichen Nutzen über eine längere Zeit mittels der kostenlosen Osmand ~ Version erlangen (so wie ich), überlegen Sie doch einmal, dem Projekt einen kleinen Obolus zu spenden (englischsprachige Seite). Leider wird hier derzeit keine simple Paypal-Möglichkeit angeboten. Stattdessen ginge dies wohl über Amazon- oder Google-Einkaufsgutscheine, sowie über „Bitcoins“. Die einfachste Möglichkeit bei einem Android-Handy: Einfach die offizielle Osmand-Plus-Version via Google Play zu erwerben.
Versteckte Funktionen: Plugins aktivieren
OsmAnd ist eine äußerst komplexe App, keine Frage. Darum schreibe ich ja auch diese deutsche Anleitung. Einige Funktionen (die ich teilweise gleich erwähnen werde) lassen sich nur als (bereits eingebautes) Plugin freischalten.
Dies ist eine Solar-Powerbank: Der Solar-Akku lädt sich auch über die Sonne selbst. Weiterhin kann man ihn natürlich auch mit Netzstrom aufladen. Durch die Solar-Lade-Funktionalität ist man im Notfall vom Stromnetz unabhängig. Das Aufladen via Sonne ist jedoch eine Notfalloption und funktioniert nur, wenn sie tatsächlich (ohne Wolken) auf die Solarmodule scheint.
In meiner Anleitung schlage ich zunächst folgendes vor: Aktivieren Sie zuerst die versteckten Funktionen, um tatsächlich die gesamte Funktionalität von Osmand sozusagen in den Händen halten zu können, ansonsten werden manche Funktionen nicht angezeigt, auf die ich in der Anleitung aber gleich eingehen werde:
Hierzu gehen Sie in das Hauptmenü. Dies ist der Button mit den drei waagrechten Strichen links unten (mittlerweile ist dort ein Kästchen [Dashboard], welches man zunächst antippen muss, dann auf das Symbol mit den waagerechten Strichen). Dort tippen Sie bitte dann auf „Plugins“. Hier finden Sie einige Punkte, die es eventuell zu aktivieren gilt. Namentlich sind dies z. B.
- das Laden von zusätzlichen Online-Karten (von denen sich Teile auch lokal speichern lassen).
- die Möglichkeit, Strecken (Tracks) aufzeichnen zu können
- Audio- und Videonotizen
Es gibt noch weitere Osmand Plugins (Seekarten, Höhenlinien, …), doch da ich diese nicht benutze, möchte / kann ich darüber auch nichts genaueres schreiben. Update: Die Höhenlinien hatte ich mir mittlerweile nachgekauft. Sie sind aber für mich nur beim Wandern relevant, wenn ich wissen möchte, ob es da hinten bergab oder bergauf gehen wird. Und: Die Schattierungen auf der Karte brauchen viel Rechenkraft des Handys (Stromverbrauch!).
Weiterhin sollten Sie sich gleich einige Offline Karten installieren: Hauptmenü (der Button mit den drei waagerechten Strichen) ⇒ Karten-Management.
Nachdem die gewünschten Karten installiert sind (springe ggf. zum Punkt: Karten installieren), ist Osmand bereit: Sie können nun nach bestimmten Orten suchen oder sich einfach auf der Karte bewegen bzw. die Ansicht vergrößern / verkleinern, und zwar mittels den bekannten Fingergesten, wie sie auch bei Google-Maps verwendet werden. Osmand kann aber noch viel mehr! Zunächst möchte ich in dieser Anleitung die Programmoberfläche vorstellen:
Oberfläche von OsmAnd nach dem ersten Start
So wird Ihnen die App zunächst auf dem Display des Smartphones erscheinen:
Hinweis: Mittlerweile hat sich die Optik der App etwas geändert.
Wie Sie sehen, habe ich die hier nun sichtbaren Schaltflächen jeweils mit einer Nummer versehen. Auf diese möchte ich nun konkret eingehen:
1. Die Karte selbst konfigurieren
Hinweis: Seit Version 2.3 hat sich das Piktogramm dieser Schaltfläche geändert – Nun ist es eine „Weltkugel“ (oder ein Fußgänger oder ein Auto oder ein Fahrradfahrer [je nach Profil]) und nicht mehr das Symbol übereinander liegender Karten. Da ich nun diesen Artikel nicht jeder Änderung (insbesondere visuellen) anpassen kann, behalte ich die Screenshots der älteren Version bei.
Diese Schaltfläche ist sehr wichtig: hier kann man sich nämlich individuell die Karte konfigurieren. Je mehr Details abgebildet werden, desto langsamer ist die App. Daher sollte man sich nur das anzeigen lassen, was einem wirklich wichtig ist:
Kartenquelle
Zunächst kann man hier die Kartenquelle wählen. Sinnvollerweise sollte man primär die offline installierten Karten nutzen. OsmAnd kann aber auch andere Karten einblenden (bei aktiviertem Plugin). Oft nutze ich auch die Satellitenbilder, die von Microsoft Earth bereit gestellt werden können. Hierzu ist dann aber tatsächlich eine Internetverbindung nötig. Es gibt noch mehr Karten: So blende ich mir eine Karte ein, die die Linien des ÖPNV anzeigt! Idealerweise mischt man dann aber in diesem Fall zwei Karten und dies ist über den Menüpunkt „Overlay-Karte“ möglich:
Overlay-Karte
Die Grundkarte soll die installierte Offline-Karte sein („Offline-Vektor-Karten“) und darüber lege ich mir z. B. die ÖPNV-Karte und zwar leicht transparent. Diese Transparenz kann man einstellen. Es können in OsmAnd auch andere Overlay-Karten installiert werden, wie z. B. eine Übersicht über Feuerlöscher in der Nähe und dergleichen. So etwas kann Google Maps natürlich nicht. Man kann noch eine dritte Ebene einblenden („Underlay-Karte“). Die Underlay-Karte nutze ich in der Praxis jedoch so gut wie nie. Das sind mir dann zu viele Informationen.
Hier sehen Sie Folgendes: Als normale Karte nutzte ich die Offline-Karte. Gleichzeitig bildete ich eine Overlay-Karte ab und zwar wählte ich die Microsoft-Earth-Karte aus. Die Transparenz lässt sich mit dem blauen Schieberegler einstellen.
Hinweis: Auch die Online-Karten (z. B. Satellitenansichten) kann man vorher – segmentwise – offline auf dem Telefon speichern. Es lässt sich hierbei auch die Detaildichte (Auflösung) definieren. Die Entwickler haben an alles gedacht.
POI anzeigen lassen
Jetzt wird es interessant! OsmAnd kann Ihnen jegliche Orte, die in Ihrem Interesse sein können, auf der Karte markieren! Hierbei handelt es sich um z. B. Sehenswürdigkeiten, Bankautomaten, Restaurants, öffentliche Toiletten, Bushaltestellen, Tankestellen und, und, und. Sie interessieren sich für einen Kostümverleih in der Nähe? Das kann Ihnen durchaus angezeigt werden!
Hier bin ich gerade in der Kasseler Innenstadt (nachdem ich im Screenshot weiter oben den Bergpark besuchte) und möchte Geld abheben. Doch wo ist ein Geldautomat? Osmand zeigt es mir! Deren gibt es in der Innenstadt genug. Tippt man auf einen dieser sogenannten POIs (englisch: Point of interest = Ort des Interesses), so bekommt man oftmals noch genauere Informationen angezeigt. In meinem Fall werden die verschiedenen Kreditinstitute benannt.
Ein unbekannter Stein mitten im Grünen? Das musste ich mir genauer ansehen, was Osmand mir hier als POI anzeigt.
Meine liebste Poi-Kategorie ist der Punkt „Historisches“. Was meinen Sie, was ich da alles schon entdeckt habe! Es wird weitaus mehr angezeigt, als Google dies kann. Denn die Pois werden ja von der Open-Street-Map-Community angelegt, ähnlich wie es bei Wikipedia der Fall ist. Daher gibt es auch Dinge zu entdecken, die weit weniger dem populären Geschmack entsprechen! Ich hatte einmal ein altes Soldatengrab durch Osmand gefunden, welches völlig versteckt und ohne jeden Hinweis im Wald liegt. Solche Dinge sind nur durch öffentliche Poi-Listen möglich zu entdecken / zu erforschen.
Mir gefallen die neuen Poi-Darstellungen aber nicht so gut. In den alten Osmand-Versionen waren die Symbole kleiner und klar umrissender. Dieses 3D-Design ist nicht so mein Ding.
Tipp: In der Auswahl der POIs gibt es den Punkt „nächstgelegene POI“. Hiermit werden alle POIs angezeigt, unabhängig von deren Kategorie. Ich nutze diesen Punkt häufig, da ich mich natürlich sowohl für z. B. Historisches interessiere als auch für Naturphänomene. In Innenstädten jedoch, wo es von Hinweisen / Einträgen nur so wimmelt, kann dies dann wiederum schnell unübersichtlich werden.
Und natürlich ist es auch möglich, sich mehrere Poi-Kategorien gleichzeitig anzeigen zu lassen (z. B. „Sehenswürdigkeiten“ + „ÖPNV“). Hierzu muss man in der Übersicht der Kategorien einfach unten links auf das Symbol mit den beiden Häkchen tippen. Nun erscheinen „Checkboxen“ neben den Kategorien und man kann nun mehrere gleichzeitig auswählen.
Wichtig: Individuelle POI-Filter erstellen
Eine für mich sehr wichtige und äußerst sinnvolle Funktion ist, dass ich mir ganz nach meinen Vorlieben individuelle POI-Ansichten anlegen kann! Osmand hat ja bereits einige vordefinierte POI-Filter (Gastronomie, Notfall, Parkplatz, Sehenswürdigkeiten, usw.). Ich bin ja nun ein Naturfreund und wandere sehr gerne und fahre auch häufig draußen im Grünen Fahrrad. Ich benötige eine POI-Zusammenstellung, die mir nicht die Briefkästen sowie Feuerlöscher anzeigt (das geht freilich auch). Sondern ich möchte eine Zusammenstellung sehen, die mir Wasserquellen, Aussichtspunkte, Schutzhütten und vielleicht auch offizielle Rettungspunkte auf der Karte markiert – und nichts anderes.
Dazu habe ich mir einen Filter namens „Wandern und Radfahren“ angelegt. Er zeigt dann nur die POIs an, die mich bei solchen Touren auch interessieren. Wie geht das? Man begibt sich in das Menü „POIs anzeigen“ und dann oben auf „Suche“. Im nächsten Bildschirm scrollt man ganz nach unten auf „Benutzerdefinierte Suche“. Dort kann man sich die Hauptpunkte ausklappen lassen bzw. nun ganz individuelle POIs anklicken (z. B. unter „Bildung“ „Kindergarten“). Als nächstes erscheint unten auf dem Bildschirm ein blauer Streifen mit „ANZEIGEN“ versehen. Man tippt nun auf „Anzeigen“. Jetzt kann man seinem Filter einen logischen Namen geben, z. B. eben Radfahren oder „Outdoor“ oder aber auch „Stadtspaziergang“. Jetzt gibt es in diesem Bereich ganz unten links ein Diskettensymbol. Damit speichert man nun (endlich) seinen eigenen Filter ab (und gibt diesem einen eigenen Namen) und er wird fortan neben den vordefinierten Filtern in der Liste der POIs erscheinen! Zugegeben, dieser Vorgang ist recht umständlich und versteckt (das Editieren und Löschen geht auch wieder über Suche / den eigenen Filter antippen / oben rechts den Knopf / oben rechts den Knopf).
Dabei ist diese Funktion eine der sinnvollsten von Osmand und eines meiner persönlichen Highlights! Sie können sich damit also eigene Kategorien mit ganz spezifischen POIs anlegen, z. B. „Essen“ mit Pommesbuden aber ohne Restaurants oder „Freizeit“ mit Kletterparks, Tretbootverleihe, Skiloipen aber ohne Kegelbahnen. Sie könnten sich auch (das interessiert mich ja) einen Filter für „Lost Places“ anlegen mit den Punkten verfallene Gebäude, Ruinen und Grabsteine. Das geht durch diese Funktion alles. Inwieweit derlei Dinge auf der Open-Street-Map korrekt kartographiert- bzw. entsprechend bereits richtig „getaggt“ sind, ist dann eine andere Sache. Als Wandersmann weiß ich jedenfalls immer, wann das nächste Bänkele zum Niederlassen kommt und die kamen bisher immer.
Dies ist eine Powerbank speziell für das Fahrrad. Der schlanke Zusatzakku besitzt eine spezielle Halterung, mittels welcher er am Rad bzw. Lenker sicher befestigt werden kann.
Hier ist meine Beispielliste für meinen selbst angelegten POI-Filter „Outdoor„:
- Unter Dienstleistung:
Rastplatz (erhoffe mir Feuerstellen), Unterstand, Wasserhahn - unter Freizeit:
Feuergrube, Picknickplatz, Picknicktisch - unter Gastronomie:
Quelle, Trinkwasser, Wasserbrunnen - unter Natur:
Auffallender Stein (könnte interessant sein), Heiße Quelle, Höhleneingang, Quelle, Wasser, Wasserfall - unter Notfall:
Rettungspunkt - unter Tourismus:
Archäologischer Fund, Aussichtspunkt, Brunnen, Burg, Campingplatz, Denkmal, Feuergrube, Gedenkstätte, Grab, Historische Ruine, Historischer Stein, Hütte, Informationen, Kreuz, Kunstwerk, Picknickplatz, Picknicktisch, Quelle, Runenstein, Schlachtfeld, Schutzhütte, Touristische Attraktion, Unterstand, Wildnishütte - Von Menschenhand:
Wasseranschluss, Wasserbecken, Wasserbrunnen, Wasserhahn

Ein weiterer sinnvoller, individueller Poi-Filter: Ich kann mir die offiziellen Rettungspunkte nebst Kürzel anzeigen lassen. Das kann durchaus hilfreich sein, wenn man außerhalb der Zivilisation ist.
Hinweis 1: Einige Unterkategorien heißen nun bisweilen anderes bzw. befinden sich in anderen Überkategorien. Das ändert sich offenbar hin und wieder.
Hinweis 2: Die Praxis hat gezeigt, dass es besser ist, den eigenen Filter nicht so üppig zu „füllen“: Es wird dann viel zu viel auf der Karte angezeigt. Ich legte dann reduzierte Filter an (z. B. „Wasserstellen“, „Notfall“, „Bänke“, „interessante Dinge in der Natur“ usw.).
Das ist nur ein Beispiel für einen meiner Filter. Man sieht: Man kann seine eigenen Filter ganz fein (für den jeweiligen Zweck) konfigurieren. Manche Einzel-POIs sind redundant. Sicherheitshalber nehme ich sie doppelt auf, denn ich weiß ja nicht, unter welchen Punkt sie auf der Open-Street-Map verzeichnet worden sind.
Weiter soll es in meiner Osmand-Anleitung gehen:
GPX-Track anzeigen
Diesen Punkt nutze ich häufig, wenn ich unterwegs bin und mich nicht mehr zurecht finde: Ich möchte wissen, wo ich überhaupt hergekommen bin, damit ich nicht im Kreis laufe. Daher lasse ich mir genau jenen GPX-Track anzeigen, der gerade aufgenommen wird (dazu später mehr):
Hier startete ich am „Königstor“ und stehe nun dort, wo der blaue Track aufhört (die Standortmarkierung fehlt hier, da ich Android am PC simuliere, um diese Screenshots schnell machen zu können). Ich weiß dann, wo ich abbiegen muss (rechts oder links). Diese Funktion ist insbesondere wichtig, wenn Ihr Smartphone keinen Kompass besitzt und sich die Karte eben nicht entsprechend automatisch ausrichtet.
Doch natürlich lassen sich auch andere GPX-Tracks anzeigen! Ich lade mir häufig Tracks für Wanderwege auf mein Smartphone und öffne sie so mit Osmand. Diese Wander- oder Fahrradtouren erstelle ich mir oft auch selbst zu hause am PC (mit der Freeware „RouteConverter„) Diese Tracks speichere ich dann ab und lade sie auf das Smartphone, um sie mit Osmand zu öffnen. Doch es gibt sehr viele bereits veröffentlichte GPX-Tracks, die Sie im Netz herunter laden können (z. B. für Städtetouren).
So zog es mich eines Tages nach München und ich wollte mir doch einmal die Stadt anschauen. Auf einem Blog fand ich dann eine KML-Datei, in welcher die typischen Tourismus-Spots als Wegpunkte markiert waren. Dumm nur, dass Osmand diese KML-Daten (die Google-Maps nutzt) nicht versteht. Also brauchte ich einen Online-Generator, welcher mir den zuvor herunter geladenen Track in das kompatible GPX-Format umwandelte. Diesen konnte ich nun mit Osmand laden und ich konnte dann zielsicher durch München wandeln. Viele solcher Tracks sind im Internet jedoch im „offenen“ GPX-Format erhältlich und man muss vorher nicht umständlich umwandeln. Weiter geht es:
Favoriten anzeigen
In dieser Osmand Anleitung darf natürlich nicht vergessen werden, dass die App eine sehr gute Favoriten-Funktion bereit stellt. Jeder Ort auf der Karte kann als Favorit abgespeichert werden. Zusätzlich kann jedem eine eigene Kategorie zugeordnet werden, um die Übersicht zu wahren. Die grünen Markierungen sind bei mir die Kategorie „Adressen“, die lilalen sind bei mir die Kategorie „Mal anschauen“ usw. (die Farben bzw. Bezeichnungen kann man selbst wählen). Es gibt da noch so einige Orte, die ich besuchen möchte. Jene habe ich mir zuhause bereits als Favorit abgespeichert und lasse sie mir auf der Karte dann anzeigen.
Diese Punkte werden unter Osmand als einzige Datei „favourites.gpx“ im Hauptordner gespeichert. Man kann sie also auch auf dem PC öffnen bzw. editieren.
Diese Punkte sind auch für eine (spätere) Navigation hilfreich, denn man kann als Zielpunkt für eine Routenberechnung auch einen Favoriten angeben.
Arbeiten mit Kartenmarkierungen
Die sogenannten Kartenmarkierungen sind ein ähnliches Werkzeug wie die Favoriten: Wie es der Name schon sagt, werden auf der Karte bestimmte Positionen markiert – und zwar mittels unterschiedlich farbigen Fähnchen. Diese Fahnen kann man manuell setzen (längeres Tippen auf die Landkarte). Oder aber man lässt sich diese auf Basis eines Favoriten setzen.
Ist mindestens eine solcher Markierung gesetzt, erscheint oben im Display dessen Entfernung (Luftlinie) in Bezug zum aktuellen Standpunkt. Außerdem ist ein kleiner Kompass abgebildet, welcher die Zielrichtung anzeigt (das Handy muss einen eingebauten Kompass-Sensor besitzen).
Ein Einsatzgebiet für solche Kartenmarkierungen wäre, wenn man beim Wandern ein Ziel hat (Kartenmarkierung), sich jedoch nicht auf bestimmte Wege beschränken möchte bzw. kreuz und quer wandern möchte. Man orientiert sich dann nur mittels Kompass bzw. hat immer die Anzeige zur noch bewältigenden Entfernung im Blick.
Auch als Ziel für eine Routenberechnung (Navigation) taugen solche Kartenmarkierungen.
Ich nutze diese meist jedoch wegen etwas anderem: Normalerweise orientiere ich mich an Favoriten. Dummerweise werden dann immer alle Favoriten gleichzeitig auf der Karte angezeigt (mittlerweile gelöst s. u.): Hat man also für ein bestimmtes Gebiet sehr viele Favoriten angelegt, dann weiß man freilich nicht mehr, welcher dieser nun das eigentliche Ziel sein soll, zu dem man sich begeben möchte. Also deaktiviere ich zunächst das Anzeigen der Favoriten. Als nächstes gehe ich im Dashboard auf Favoriten → Alle anzeigen (Man ist dann im Menüpunkt „Meine Orte“). In diesem Menü wird unter meinen Favoriten ein Fähnchen-Symbol angezeigt. Ich tippe darauf. Nun erscheinen neben den Einträgen Checkboxen. Jetzt kann ich auswählen, welcher Favorit sozusagen ein Fähnchen zugeordnet bekommt. Und eben (nur) diese werden jetzt auf der Karte angezeigt. Es herrscht nun auf jener wieder Übersichtlichkeit.
Ein Hinweis am Rande: Wenn Ihr Smartphone einen integrierten Magnetkompass besitzt und Sie diesen für die Richtungsanzeige nutzen (anstelle des Lagesensors) und zusätzlich noch eine solche Klapptasche wie die hier gezeigte mit Magnetverschluss nutzen, dann (Sie ahnen es) wird der hier verarbeitete Magnet wahrscheinlich den Magnetsensor (Kompass) in Ihrem Gerät stören. Bei mir war dies der Fall und bis ich hinter den simplen Grund der Störung kam, vergingen ein paar Tage. Ich schritt zum rabiaten Mittel: Sauber schnitt ich die Lasche ab.
Generell kommt es bei mir aber immer wieder zu Problemen mit der (exakten) Richtungsanzeige. Ich muss dann hin und wieder die internen Sensoren Kalibrieren (Drehen des Gerätes in ganz bestimmte Richtungen). Insbesondere nach einem Neustart des Android ist dies der Fall.
Oben im Display werden jedoch maximal nur zwei Entfernungs- bzw. Kompassangaben angezeigt. Für mehr wäre kein Platz mehr vorhanden. Tippt man bei dieser Anzeige oben rechts auf die drei Punkte, kann man die Einträge sortieren bzw. festlegen, welche Kartenmarkierungen hier oben noch einmal im Detail angezeigt werden sollen.
Mittlerweile kann man jedoch auch noch die Kategorien der Favoriten einschränken. Will sagen, man kann wählen, welche Favoriten-Kategorie auf der Karte angezeigt werden soll, damit hier nicht etwa ein völliges Durcheinander auf dem kleinen Display erscheint. Dies geht, indem man in das Menü „Meine Orte“ geht und dann neben jeder Kategorie je auf die drei kleinen Punkte tippt. Nun sieht man einen Schalter „Auf der Karte anzeigen“, den man nach Belieben umlegen kann.
Ich bin jüngst umgezogen, in eine Großstadt. Hier habe ich mir viele Favoriten angelegt wie z. B. unter der selbst erstellten Kategorie „Adressen“ Punkte wie „Stadtwerke“, „Finanzamt“ u.s.w. Damit hier nicht die Anzeige mit den vielen Museen kollidiert, ist eine Beschränkung auf nur eine einzige (oder mehrere) Kategorien sehr sinnvoll. Den Tipp gab mir eine freundliche Leserin des Artikels in den Kommentaren.
Mit solch einem Fahrrad-Ladegerät können Sie Ihr Handy über den Dynamo am Drahtesel aufladen bzw. eine Erhaltungsladung garantieren (besser noch eine Mini-Powerbank dazwischen schalten). Ideal für lange Touren, bei denen man das Handy als Navi nutzt.
Notizen
Verwandt mit den Favoriten sind auch die Notizen.
Es gibt drei unterschiedliche Notizfunktionen:
- Audionotiz
- Fotonotiz
- Videonotiz
Bei der Audionotiz können Sie einen Kommentar mit dem Mikrofon des Smartphones aufnehmen und jenen genau einer bestimmten Koordinate / einem Punkt auf der Karte zuordnen. Genau so verhält es sich bei den Video- und Fotonotizen. In der Kartenübersicht können jene Notizen dann eingeblendet werden. Ich nehme so auf Wanderungen gerne mal gewisse Fotos aus Osmand auf und ordne diese dann genau den Positionen zu, wo ich sie aufgenommen hatte.
Die Schnellaktionen: Ein Schnellzugriff-Menü einblenden
Eine weitere, äußerst nützliche Funktion ist das Menü der sogenannten „Schnellaktionen“:
Man kann den „Butten“ für den Schnellzugriff auf beliebte Menüpunkte auf dem Bildschirm positionieren, wo man ihn gerne haben möchte. Ich habe ihn mir unten rechts gelegt. Was ist dieses Schnellaktionen-Menü? Hier kann man, wie es der Name schon sagt, bestimmte Menüpunkte rasch zugänglich integrieren, für die man ansonsten erst durch lange Menüs tippen müsste. Dies entfällt nun, da man jenes Schnellzugriff-Menü mittels nur einem Knopf öffnen- bzw. schließen kann. Man sieht dies auf den beiden obigen Abbildungen sehr gut.
Was habe ich als meine Schnellaktionen definiert? Zunächst kann ich so die Favoriten ein- bzw. ausblenden. Dann habe ich einige (die mir wichtigsten) POIs anklickbar integriert. Einen raschen Kartenwechsel (Open Street Map / Satellitenansicht) kann ich so ebenfalls vornehmen, ohne ins normale Menü gehen zu müssen. Außerdem kann ich mir so mit nur einem Knopfdruck die Wikipedia-POIs anzeigen lassen. Ich nutze das Schnellzugriff-Menü sehr häufig.
Schnellaktionen verschieben / ändern
Übrigens: Sie können die erstellten Schnellzugriffe natürlich auch wieder nachträglich ändern bzw. löschen oder verschieben. Ich habe jetzt recht viele von diesen praktischen „Favoriten-Funktionen“ und musste sie jüngst editieren, da ich mir einen neuen individuellen Poi-Filter „Aussichtspunkte“ anlegte und diesen in die Schnellaktionen aufnahm. Dummerweise erschien er ganz weit hinten (bei den Briefkästen). Ich wollte ihn aber mehr vorne bei meinen anderen Wander-Favoriten haben. Es funktioniert nun folgendermaßen:
Die Schnellaktionen kann man editieren, wenn man das seitliche Menü ausklappt (bei meinem Handy einfach die Menü-Taste drücken [drei waagerechte Striche]) und dann auf „Anzeige konfigurieren“ geht. Im nun erschienenen Fenster auf die drei Punkte bei „Schnellaktionen“. Dort kann man die (eigenen) Aktionen verschieben und löschen sowie weitere hinzu fügen. Sehr übersichtlich gemacht.
Sie sehen: Vieles ist bei dieser App sehr versteckt angeordnet. Das geht aber nicht anders bei solch einem komplexen Programm.
ÖPNV Haltestellen
Standardmäßig lassen sich in Osmand z. B. Bushaltestellen anzeigen. Wenn ich auf Tour bin, dann ist mir dies ein sehr wichtiges Hilfsmittel! Mit einer anderen App („Öffi„) kann ich dann mit dem Smartphone die genauen Abfahrtzeiten ermitteln. Aber zunächst müssen diese Haltestellen ja erste einmal gefunden werden. Zunächst muss man sich eine Übersicht über das Liniennetz machen können. Das zeigt mir Osmand.
Und noch etwas: Osmand kann oft auch die Linien anzeigen, welche von den Haltestellen abfahren sowie deren Änfänge bzw. Endhaltestellen. Hierzu muss man eine solche Bushaltestelle antippen und hernach im nun aufpoppendem Feld unten auf den Button mit den drei übereinander liegenden Punkte tippen. Nun tippt man auf „Zeige POI-Beschreibung“.
Hier auf dem Bildshirmfoto sehen Sie die angezeigten ÖPNV-Linien in der Stadt. Sie sind mit den Nummern der Linien versehen. Weiterhin werden die Haltestellen (Quadrate) sowie deren Namen angezeigt. Die blauen Linien sind hier die Straßenbahnlinien, die roten sind Busse und die braun-weißen Linien sind jene der Bahn.
Osmand erleichtert mir die Navigation und das Zurechtfinden in fremden Städten ungemein.
Fahrradwege und Wanderwege
Weiterhin lassen sich unter Osmand offizielle Wanderwege und Fahrradrouten anzeigen. Wie die Punkte davor versteckt sich dies alles unter dem Menüpunkt „Karte“ (1). Wer noch detailliertere, spezielle Wanderwege-Symbole oder dergleichen sucht, kann sich individuelle GPX-Tracks laden. Ich hatte mir z. B. einmal Wegpunkte von Schutzhütten auf dem Rennsteig im Netz herunter geladen und diese als GPX-Datei in Osmand importiert.
Auf dem Screenshot rechts habe ich die Wandersymbole auf der Karte aktiviert. Diese Symbole müssten sich entweder in den herunter geladenen Offline-Karten befinden. Oder aber sie werden online bereit gestellt. Das weiß ich leider nicht. Die Wandersymbole sind die gleichen, die man vor Ort dann auch an den Bäumen im Wald vorfinden wird bzw. auf Schildern. Man kann die Symbole selbst auch ausblenden und sich nur die reinen Wege farblich unterschiedlich anzeigen lassen.
Beim Wandern und auf Radtouren: Nutze das Offroad-Design
Auf fast allen Screenshots in dieser Anleitung sehen Sie die lokale Karte (Open-Street-Map [OSM]) im Design „Osmand“. Diese OSM-Karte können Sie sich aber auch noch in anderen Designs anzeigen lassen. Dies geht über den Menüpunkt „Karte konfigurieren → Kartendarstellung“. Als Naturfreund, als Radfahrer und Wanderer schätze ich hier das Design „Offroad“. Das bedeutet übersetzt ungefähr: »Was interessieren mich Autobahnen und Bundesstraßen? Ich interessiere mich für Wege und Aussichtspunkte«
Auf diesem Screenshot habe ich einmal beide Kartendesigns zum Vergleich nebeneinander gestellt. Links ist das normale „Osmand-Design“ zu sehen, rechts das „Offroad-Design“.
Letzteres ist zwar nicht so hübsch. Aber darum soll es bei einer Orientierung im Gelände sicherlich nicht gehen. Ich habe außerdem die Fahrradrouten als Ansicht aktiviert (blaue bzw. violette Linien). Deutlich ist zu sehen, dass diese in der „Offroad-Ansicht“ deutlich breiter dargestellt werden. Aber auch schmale Pfade werden bereits jetzt (bei geringerem Zoom-Level) eingeblendet! Straßen und autotechnische Dinge werden hierbei jedoch weniger betont. Zu sehen ist bei diesen Screenshots außerdem noch (in rot) ein importierter Track (inkl. Kilometermarke „50“). Dieser orientiert sich an offiziellen Fahradwegen* und im „Offroad-Design“ sind beide (trotz Deckung) gut sichtbar.
Was mir hier ebenfalls gefällt: Äcker werden nun nicht mehr grün dargestellt, als wäre sie Wiesen. So habe ich einen besseren Eindruck über die mich zu erwartende Flora (zwecks Biwak).
*Nebenbei: Solche Radtouren-Tracks kann man sich auch offline mit Osmand selbst errechnen lassen. Dummerweise berechnet das Programm dann den schnellsten Weg und orientiert sich offenbar nicht an tatsächliche (schöne und komfortablere) Fahrradwege (außerdem dauert das Rechnen ewig). Ich nutze daher die Seite „OutdoorActive“ und berechne mir hier meine Tracks, die ich dann als GPX-Datei einfach auf das Handy schiebe bzw. in Osmand importiere.
Anders jedoch, wenn ich Osmand im Auto nutze: Für dieses Profil wähle ich das Design „LightRS“. Denn bei diesem werden Straßen und Straßennamen viel deutlicher dargestellt. Kleine Wege und dergleichen sind hier für den Straßenverkehr natürlich kaum von Bedeutung.
Nun soll es in der Osmand-Anleitung zum nächsten Menüpunkt gehen:
2. Die Kartenausrichtung
Die kleine Kompasnadel oben, bzw. der Button, hat drei Einstellungen, mittels derer die Drehung der Karte eingestellt werden kann:
- Keine Rotation: Norden ist oben.
- Nach Bewegungsrichtung: Die Karte dreht sich stets so, dass das, was sie in Natur sehen auch vor Ihnen auf der Karte abgebildet ist. Insbesondere bei der Nutzung im Auto ist dies mein bevorzugter Modus.
- Rotation nach Kompass. Diesen Modus nutze ich zum Wandern. Je nachdem, in welche Himmelsrichtung ich mich mit dem Smartphone drehe, dreht sich die Karte automatisch mit. Der in meinem Smartphone eingebaute Kompass ist jedoch nicht sehr präzise. Daher nutze ich zusätzlich das Anzeigen des aktuellen Tracks, damit ich weiß, wo ich gerade hergekommen bin.
Hier sehen Sie Folgendes: Zunächst ist die App derzeit mit 6 von 12 Satelliten verbunden. Dies reicht aus, um meine Position präzise zur orten bzw. anzuzeigen. Weiterhin lasse ich mir z. B. anzeigen, um wie viele Meter ich mich über dem Meer befinde (172 m). Diese Punkte oben rechts nenne ich in meiner Osmand Anleitung Werkzeuge, auf die ich etwas weiter unten genauer eingehen werde. Man kann sie auch einklappen, um mehr auf dem Bildschirm sehen zu können.
Wichtiger soll zunächst das blaue Dreieck sein, welches man im Zentrum der Karte sehen kann. Das ist natürlich meine Position. Die Spitze dieses Dreiecks zeigt in genau die Richtung, in die ich mich bewege, die Bewegungsrichtung.
Stehe ich jedoch still, ist diese Ausrichtung willkürlich. Daher gibt es noch den blauen „Schein“. Dieser zeigt mir meine Blickrichtung an bzw. die Richtung, in welche das Smartphone gedreht ist. Natürlich ist der „Schein“ nur abgebildet, wenn Ihr Handy einen eingebauten Kompass besitzt!
Und was ist der rote Pfeil im Screenshot? Dieser Pfeil zeigt die Richtung zu einem von mir gestecktem Ziel an. Dieses Ziel markiert man mit einem „Fähnchen“. So kann man querfeldein immer in Richtung Ziel wandern, ohne sich unbedingt an Routen zu orientieren.
Weiterhin sehen Sie auf dem Bildschirmfoto noch kleine blaue Quadrate. Dies sind Bushaltestellen in der Nähe. So etwas kann man individuell in der Kartenansicht (Menüpunkt 1) aktivieren / deaktivieren.
Zur Ausrichtung: Hier befinde ich mich im Modus „keine Ausrichtung“: Norden ist oben. Ich blicke nach Süden. Mein Ziel ist im Osten.
Mehr ist zu diesem Punkt in meiner Osmand-Anleitung auch nicht zu sagen.
3. Individuelles Profil
Punkt drei auf dem Screenshot dieser Anleitung zeigt das gewählte Nutzerprofil. Osmand kann mit vier unterschiedlichen Profilen bedient werden. Ein Profil ist einfach nur eine individuelle Konfiguration (-Sammlung) von dem, was auf der Karte angezeigt wird und wie sich diese verhalten (z. B. Drehung) soll. Die (fest vorgegebenen) Profile sind:
Diese Powerbank mit 20000 mAh zählt zu den Bestsellern bei Amazon. Zurecht, denn damit lässt sich z. B. ein Galaxy S6 fünf mal wieder unterwegs aufladen. Eine Steckdose ist hierzu freilich nicht nötig.
- Karte ansehen
- Auto
- Fahrrad
- Fußgänger
Osmand hat bereits bei jedem dieser Profile gewisse Dinge voreingestellt. So ergibt es keinen Sinn, dass im Modus „Auto“ die ÖPNV-Haltestellen auf der Karte angezeigt werden und es bringt auch nichts, wenn im Modus „Karte ansehen“ die Kompas-Ausrichtung aktiviert ist. Sie verstehen: Hier kann man sich in Osmand individuelle Profile anlegen, um nicht jedes Mal die (vielen) Einstellungen ändern zu müssen (leider lassen sich nicht die Profil-Namen ändern). Doch insbesondere was die Anzeige von Werkzeugen auf dem Display anbelangt sind die Profile eine äußerst sinnvolle Funktion unter Osmand. Mit „Werkzeugen“ meine ich z. B. das Anzeigen der Anzahl der gerade verbundenen Satelliten. Doch hierzu später mehr in meiner Osmand-Anleitung.
4. Das Optionen-Menü
Punkt 4 in der Anleitung zeigt das allgemeine Optionen-Menü. Osmand besitzt zwei wichtige Menüs. Das erste hatte ich in der Anleitung bereits besprochen: Punkt 1 – die Karte konfigurieren. Punkt 4 bezeichnet das Standard-Menü, welches jede App mit sich bringt. Hier gibt es Zugang zum Navigationsmodul, zur Suche nach bestimmten Orten oder Koordinaten, man kann die aktuelle Position teilen (E-Mail, andere Navigations-Apps [z. B. eine Geocache App]), man gelangt von hier aus zur Übersicht über die Favoriten („Meine Orte“), man gelangt ferner in die Einstellungen der App sowie zum Karten-Management, wo man sich die Offline-Karten downloaden kann. Außerdem kann aus diesem Menü heraus das „Dashboard“ angeschaltet werden. Hierzu später mehr in der Anleitung von Osmand.
5. Navigation starten
Neben der Orientierung via verschiedener Karten kann man Osmand natürlich auch als Navigationsgerät nutzen! Hier wird das Modul gestartet. Dann muss Osmand nur mitgeteilt werden, wo gestartet werden soll und wo die Reise denn hingehen soll. Weiterhin erscheint nun auch ein Zahnrad, wo die navigationsspezifischen Einstellungen vorgenommen werden können: z. B. dass der Bildschirm bei einer neuen Anweisung automatisch angehen soll, wo er vorher aus war (Strom sparen) oder dass gewisse Straßen nicht benutzt werden sollen. Die Navigationsfunktion von Osmand ist sicher nicht schlechter oder besser als die anderen Navigations-Apps, die es so für das Smartphone gibt. Einen Pluspunkt muss hier jedoch ausnahmsweise der Google-Navigations-App geben: Deren Stimme klingt schöner und „runder“ als die, die bei Osmand Deutsch spricht.
Hinweis: Zur Navigation muss GPS am Smartphone aktiviert sein und Osmand muss bereits einige Satelliten gefunden haben. Weiterhin dauert es manchmal recht lang, bis eine Route berechnet wurde, je nach Entfernung. Danach ist die App startklar:
So sieht das Navi-Modul der Osmand-App aus. Die Oberfläche kann individuell angepasst werden. Beim Navigieren mit dem Fahrrad benötige ich z. B. keine Blitzwarnungen. Ferner deaktiviere ich in genau in diesem Fahrrad-Profil, dass mir Autobahnen vorgeschlagen werden. Wäre ja auch etwas ungünstig. Bei dem Screenshot oben hatte ich aus Versehen den Kompas für die Kartendrehung aktiviert. Besser wäre hier „nach Bewegungsrichtung drehen“, damit die Fahrtrichtung immer nach oben verläuft. Ich werde gleich noch einmal etwas ausführlicher auf die Navigation mit der App eingehen. Doch immer der Reihe nach:
6. Den aktuellen Standort anzeigen
Dieser Button dient dazu, dass man den aktuellen Standort sofort auf der Karte zentrieren kann. Wie alle Apps dieser Sorte erkennt Osmand entweder per Mobilfunkmasten, W-Lan oder GPS diesen Standort. Am genauesten ist dies per GPS der Fall.
Wenn das Smartphone einen eingebauten Kompass besitzt, wird auch zusätzlich noch die eigene Blickrichtung angezeigt.
7. Zoom-Tasten
Hierüber muss sicherlich nichts in der Anleitung geschrieben werden: Natürlich kann die Karte aus- oder eingezoomt werden. Doch ich tue dies einfach mit Wischen mit den Fingern, wie man es auch von Google Maps kennt.
Nun habe ich die grundlegenden Funktionen, ausgehend vom „Homescreen“ in meiner Osmand-Anleitung erklärt. Zunächst möchte ich noch etwas zum sogenannten „Dashboard“ schreiben.
Das OsmAnd Dashboard
Bis vor einigen Versionen war das Dashboard standardmäßig aktiviert. Diese Funktion hatte man mit der aktuellen Version (während ich diese Anleitung schreibe) wieder entfernt. Das Dashboard selbst existiert jedoch. Man muss es nur aktivieren:
Dieses Dashboard (übersetzt ungefähr „aktuelle Aufgaben“) ist eine Übersicht über die wichtigsten Funktionen. So werden einem die letzten benutzten Favoriten angezeigt und die letzten Orten, an denen man sich befand bzw. an denen man Aktionen vorgenommen hatte. Weiterhin hat man hier schnellen Zugriff auf die Pois und zur Suche.
Das Osmand-Dashboard lässt sich über das Hauptmenü (Punkt 4 in dieser Anleitung) aktivieren. Es steht dort an oberster Stelle. Auf dem obigen Screenshot sehen Sie ganz oben ein Zahnrad-Symbol. Hier kann das Board selbst konfiguriert werden: Zum einen kann man auswählen, welche Elemente hier angezeigt werden sollen. Zum anderen sollte hier konfiguriert werden, ob das Dashboard automatisch angezeigt werden soll, wenn Osmand startet. Ich mag das Board und habe diese Funktion aktiviert.
Suche
Die Suchfunktion wurde stets verbessert. Nun ist es seit einigen Versionen endlich möglich, einfach eine globale Suche zu starten – ohne dass man zuvor die jeweilige Offline-Karte auswählen musste. Man gibt dann einfach im Suchfenster des Dashboards z. B. „Kassel Holländische Str“ ein und nach einigen Berechnungen (hier lohnt sich ein schnelles Handy) werden entsprechende Ergebnisse ausgespuckt, die sich auf Karteneinträge oder Favoriten beziehen.
Koordinaten eingeben
Wurde eben behauptet, dass sich die Suchfunktion verbessert hat, dann muss gleichfalls gesagt werden, dass derzeit die Möglichkeit zur Eingabe tatsächlicher Koordinaten verschwunden ist! Warum die Entwickler diesen Schritt gingen, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Ein freundlicher Leser hatte die Möglichkeit gefunden, das versteckte Koordinatenmenü wieder zugänglich zu machen: Man gibt bei der Suche einfach eine Zahl ein und danach erscheint der Punkt „erweiterte Koordinatensuche“, auf den man nun tippt und siehe da: Man kann nun wieder, wie gewohnt, konkrete Koordinaten in vier Formaten eingeben.
Offline Karten installieren
Kern von Osmand sind die offline installierten Karten. Diese ermöglichen eine völlige Unabhängigkeit vom Internet. Zudem spart man sich so den Traffic, denn es wird überhaupt keiner verbraucht!
Über das Hauptmenü (Punkt 4 in meiner Anleitung) gelangen Sie zum Punkt „Karten-Management“. Zunächst möchte Osmand immer eine Standardkarte „World“ laden. Diese muss sein und jene ist eine Weltkarte mit geringer Auflösung. Danach können Sie sich jegliche hoch aufgelösten Karten herunter laden, die Sie mögen. Auf dem Bild oben sehen Sie die Auswahl für Europa / Deutschland: Die einzelnen Bundesländer. Bei mir ist Hessen bereits installiert. Die anderen Karten können per Tippen installiert werden.
Obacht: In der kostenlosen Version von Osmand kann man aus der App heraus nur 10 Karten installieren. Ich weiß nicht, ob dies auch die Aktualisierung der Karten betrifft, da ich mir die Pro-Version gekauft hatte. Doch es gibt einen Trick, durchaus mehr als zehn Karten auch in der Free-Version hinzu zu fügen:
Offline Karten manuell installieren
Um auch ohne die Pro-Version weitere Karten / aktualisierte Karten mit der Free-Version von Osmand installieren zu können, gibt es hier eine Anleitung:
Gehen Sie zunächst mit dem Browser Ihres Smartphones auf diese Seite: Osmand-Offline-Karten. Hier sehen Sie nun eine lange Liste mit allerlei aktuellen Karten des Open-Street-Map-Projektes.
Durch ein solch extralanges Ladekabel (3 Meter) kann man das Smartphone weiterhin vom Sofa aus nutzen, während es an der Steckdose hängt. Ich nutze so ein langes Lade- bzw. Datenkabel sehr häufig, wenn ich auf Reisen in der Unterkunft das Handy ähnlich wie meinen Laptop z. B. zum langen "Browsen" nutze.
Laden Sie sich die entsprechenden Dateien auf Ihr Smartphone. Jene werden nun im Download-Ordner abgelegt. Laden Sie diese am besten per W-LAN, wenn Sie nur ein geringes Datenvolumen besitzen.
Navigieren Sie nun mit dem Datei-Manager* auf Ihrem Smartphone zum Download-Ordner.
Nun kommt es darauf an: Die meisten Karten werden im Zip-Format vorliegen („download.zip“). Sie sind also gepackt / komprimiert. Ein guter Dateimanager kann diese auch entpacken, was zu tun ist.
Nun kopieren Sie die soeben entpackte Datei(en) in den Ordner „osmand“, welcher sich auf der SD-Karte befindet. Das war es schon. Starten Sie Osmand neu, nachdem Sie die App mit dem Task-Manager* Ihres Smartphones radikal beendet haben.
*Dateimanager: Dies ist das gleiche wie der Explorer für Windows oder der Finder auf dem Mac. Ich bin begeisterter Nutzer des ES-Explorer für Android (auch wegen der Netzwerkfunktionalität). Sei kurzem wird diese App aber nicht mehr angeboten, da in den neueren Versionen offenbar „Tracking“ und Werbung eingezogen sind. Ich nutze eine alte Version (siehe Link). Doch es gibt natürlich auch weitere gute Dateimanager.
*Taskmanager: Man gelangt zu diesem, indem man für gewöhnlich den Home-Button oder den Menü-Button (drei waagerechte Striche) des Smartphones länger gedrückt hält. Danach kann man gewisse Apps „wegwischen“ und sie sind somit komplett beendet.
Nun starten Sie Osmand neu und gehen erneut in das „Kartenmanagement“ der App (s. o.). Unter dem Reiter „Lokal“ müssten Sie nun die eben manuell herunter geladenen Karten sehen:
Bei mir sind bisher nur die Offline-Karten von Thüringen und Hessen installiert, sowie die obligatorische Standardkarte „Übersicht Welt“. Lesen Sie aber auch diesen Hinweis der Anleitung, bevor Sie die Karten manuell installieren:
Fehler beim Download
Bei einige Browsern kommt es zu Fehlern während des Downloads: Die entsprechende Karte (bzw. Zip-Datei) wird zwar herunter geladen. Doch sie hat einen völlig falschen Dateinamen und eine völlig falsche Dateiendung: „download.php“. Damit kann Osmand nichts anfangen!
Daher müssen Sie diese Dateien umbenennen und zwar in „download.zip„.
Dieser Schritt ist wichtig. Das Umbenennen erfolgt ebenfalls mit dem Android-Dateimanager. Danach kann die Datei auch entpackt werden bzw. in das Verzeichnis „osmand“ auf ihrer SD-Karte kopiert werden.
Online-Karten-Abschnitte lokal speichern
Zusätzlich ist es möglich, Abschnitte von reinen Online-Karten lokal abzuspeichern! Sie kennen dies sicherlich auch von der Google-Maps-App.
Jegliche Karten, die zunächst eine Internetverbindung benötigen (Online-Karten) lassen sich jedoch auch abschnittsweise lokal speichern. Auf dem Screenshot tue ich dies mit der Karte „Microsoft Earth“ und kann mir diese Abschnitte später auch offline anzeigen lassen, wenn ich z. B. in der „Walachei“ unterwegs sein sollte. Weiterhin kann die Auflösung („Zoomlevel“) definiert werden und es wird der jeweils nötige Speicherplatz angezeigt. Perfekt!
Die Funktion zum lokalen Speichern von Online-Kacheln ist etwas versteckt zu finden. Folgendermaßen speichert man Online-Karten-Abschnitte lokal auf dem Handy:
Nachdem als Karte eine Onlinekarte ausgewählt wurde („Kartenquelle“), tippt man in einen beliebigen Bereich des derzeit angezeigten Kartenausschnitts, dass dieser orange Punkt auf der Online-Karte erscheint. Zusätzlich erscheint nun zu diesem unten eine Leiste („Bar“), in welcher u. a. die angetippte Adresse angezeigt wird. Das interessiert hier nun nicht sondern die drei Punkte ganz Rechts (weiteres Menü). Hier tippt man nun drauf und es erscheinen weitere Funktionspunkte. U. a. ist hier nun endlich der Punkt „Karte herunterladen“ sichtbar. Wenn man diesen anklickt, dann kann man noch die Auflösung (Vergrößerungsbereich) wählen. Danach wird ein Herunterladen-Dialog mit Ladestatus angezeigt.
Werkzeuge auf dem Osmand-Bildschirm
Schauen Sie sich diesen Screenshot an:
Oben rechts erscheinen bei diesem Screenshot nun vier zusätzliche Werkzeuge: Zum einen sind die Anzahl der verbundenen Satelliten zu sehen. Zum anderen lasse ich mir unter anderem die aktuelle Zeit anzeigen. Man kann sich noch viel mehr anzeigen lassen:
- Ziele und Zwischenziele (das sind Fähnchen auf der Karte)
sowie eine Richtungsanzeige dahin (rotes Dreieck, welches immer in diese Richtung zeigt) - Verbleibende Zeit (beim Navi)
- Geschwindigkeit (ich kann mir so die Geschwindigkeit während einer Zugreise anzeigen lassen)
- ein Tempolimit (ebenfalls nur beim Navi sinnvoll)
- einen Record-Button, um einen GPX-Track aufzunehmen
- eine Höhenanzeige über dem Meeresspiegel
- einen Entfernungsmesser
- einen Button, um Audio-, Videonotizen aufnehmen zu können.
Außerdem kann jeder Punkt so angelegt werden, dass er immer sichtbar ist, oder erst sichtbar, nachdem man auf einen Button zum „ausklappen“ tippt, um den Bildschirm nicht mit zu vielen Informationen gleichzeitig zu belegen. Diesen Button sehen Sie auch auf dem Screenshot oben in meiner Anleitung zu dieser wunderbaren App.
Hintergrunddienst einschalten
Hinweis: Die Anzeige für die verbundenen Satelliten ist sehr wichtig: Tippt man darauf, dann lässt sich nämlich der Hintergrunddienst einschalten. Hier wird das GPS-Modul nämlich anbleiben und entsprechende Tracks aufzeichnen, obwohl Osmand gar nicht mehr auf dem Smartphone im Vordergrund läuft / Obwohl das Display aus ist. Das Aufzeichnungsintervall kann man in dem dann aufpoppendem Menü einstellen.
Wie aktiviere ich die Werkzeuge?
Gehen Sie wieder ins Hauptmenü (Punkt 4). Dort wählen Sie „Anzeige konfigurieren“. Nun können Sie alles anhaken, was Sie sehen wollen. Tippen Sie doppelt, erscheint ein „+“ vor dem jeweiligen Menüpunkt. Dies bedeutet, dass jener dann auf dem Bildschirm ausklappbar ist.
Profile
Wieder sind wir bei den schon weiter oben erklärten Profilen. Natürlich gelten hier jede Änderungen nur für das jeweils aktivierte Profil! Das heißt, Sie können für jedes Profil (Fahrrad, Auto, Fußgänger, …) individuell angeben, welche Werkzeuge angezeigt werden sollen! Das ist perfekt. Setzen Sie sich eine halbe Stunde auf das Sofa und konfigurieren Sie Osmand. Es wird sich lohnen. Sie werden mit etwas Training, einer guten Konfiguration (eventuell nach meiner Anleitung) später im Feld eine fantastische App beherrschen, die Sie sicher zum Ziel führen wird und die Ihnen so manche interessanten Dinge dieser Welt zeigen wird, die Sie sonst nie entdecken würden.
Wo ist mein Auto? Parkplatz anzeigen bzw. einen Track aufzeichnen
An dieser Stelle soll ein einfaches Praxisbeispiel folgen, wie ich selbst die App nutze: Ich bin hier auf der Insel Rügen unterwegs und habe das Auto auf einem Parkplatz abgestellt. Nun erfolgt eine schöne Wanderung. Doch wie komme ich wieder zurück zum Auto? Natürlich hatte ich zunächst GPS an meinem Smartphone aktiviert und zwar ganz elegant über ein Widget auf dem „Home-Screen“, Osmand gestartet und dort durch Tippen auf das Satellitensymbol den „GPS-Hintergrunddienst“. Dadurch bleibt die Satelliten-Überwachung auch bei ausgeschaltetem Bildschirm aktiv. Nun aktivierte ich die GPX-Track-Streckenaufzeichnung. Mein Weg wird nun aufgezeichnet. Anschließend ließ ich mir einen dieser GPX-Tracks anzeigen – und zwar den aktuellen Track. Dies ist ja auch der, welcher soeben aufgezeichnet wird. Er erscheint „live“ als hellblaue Linie auf der Karte. Mitlerweile kann man in den neueren Versionen die Trackfarbe auch nach Wunsch ändern.
Hinweis: Das Aufzeichnen des eigenen Tracks als GPX-Datei funktioniert nur, wenn man diese Option zuvor in den Einstellungen unter „Plugins“ sozusagen freigeschaltet hat! Für mich ist das „aufnehmen“ eines GPX-Tracks eine der wichtigsten Funktionen der App. So kann ich mir abends noch einmal meine zurück gelegte Wanderstrecke am PC betrachten und auswerten. Beachten Sie auch den eben schon erwähnten Hinweis: Bei manchen Geräten kann der Stromsparmodus die Aufzeichnung im Hintergrund (bei ausgeschalteten Bildschirm) lahm legen bzw. „einfrieren“.
Sollte es hierbei dennoch Probleme bei der Aufzeichnung der zurück gelegten Strecke geben, möchte ich einen freundlichen Leser zitieren: „Menü Einstellungen – Streckenaufzeichnung – profilspezifische Einstellungen: Bei allen Profilen bei: Mindestentfernung für Erfassung // Mindestgenauigkeit für Erfassung // Mindestgeschwindigkeit für Erfassung „nicht ausgewählt“ eingeben. Dann funktioniert die Trackerfassung mit „GPX-Aufzeichnung starten“ einwandfrei.“
Wie Sie auf dem Screenshot sehen, habe ich bereits immerhin 5,62 km per pedes zurück gelegt. Gestartet war ich im Ort „Groß Zicker“ und dort steht das Auto auf einem kleinen Parkplatz. Ich bin wild durch dieses Land gewandert und wenn es mir nicht mehr behagen sollte, kann ich ebenso wild über die vielen Wege zurück zum Wagen gelangen. Ich muss ja nur zurück zum Anfang der blauen Linie (mein derzeit aufgezeichneter GPX-Track)! Dort steht der PKW und wird selbst bei Nacht sicher auffindbar sein. Im Moment stehe ich im Örtchen „Gager“. Mir tun langsam die Füße weh und nun soll es südwärts über die Zickerschen Berge zurück zum Auto gehen. Bei Osmand sind selbst die kleinsten Wege eingezeichnet. Hier ein Vergleich mit Google Maps, welches bei Ihnen sicherlich standardmäßig installiert sein sollte:
Vergleich mit Google Maps
Für den direkten Vergleich zwischen der Open-Street-Map (bzw. Osmand) und Google-Maps möchte ich meinen Aufenthalt auf dem Ostsee-Lande bzw. der Insel Rügen heran ziehen:
Diese Karte zeigt das Gleiche: Südrügen bzw. meinen Standpunkt „Zicker“. Wenn Sie etwas nach oben scrollen, sehen Sie natürlich, dass die Auflösung der Karte bei Google Maps wesentlich geringer ist. „Zoomt“ man bei letzterer etwas näher herein, werden auch einige der Trampelpfade sichtbar, jedoch keinesfalls alle, die bei Osmand sichtbar sind. Dies liegt einfach daran, dass Google Maps eher einen kommerziellen Charakter inne hat: Hier werden Sie natürlich alle Fischrestaurants oder ähnliche Buden vorfinden (die Sie sich durch die „POIs“ bei Osmand ebenfalls anzeigen lassen können). Dem Abenteurer und Kenner in Ihnen möchte ich jedoch viel eher eine App wie Osmand ans Herz legen. Damit sind Sie gerade außerhalb der Metropolen weit mehr gewappnet: Insbesondere durch die hohe Detailgenauigkeit der Open-Street-Map-Karten und natürlich der mehrmals hier schon erwähnten Offline-Handhabung. Da oben bei den Fischköppen (ich bin selber einer) gibt es ja kaum Empfang! Natürlich hatte ich mir daheim in der Stube mittels W-LAN die gesamte Karte von Mecklenburg-Vorpommern auf das Telefon geladen, bevor ich in den Urlaub startete.
Vorteil von Google Maps
Die App „Maps“ von Google hat jedoch einen entscheidenen Vorteil gegenüber Osmand – Wenn Sie zum Beispiel einen Arzt in Ihrer Nähe suchen oder einen Glaser: Tun Sie dies besser mit Maps. Denn dieses ist – im Gegensatz zu Osmand freilich – sehr eng mit der Google Suche bzw. mit dem Google Firmenverzeichnis verzahnt. Hier werden mir dann gleich die aktuellen Öffnungszeiten angezeigt (gibt es teilweise bei der Open-Street-Map auch schon). So etwas kann Osmand freilich nicht so gut, da es einen sehr autonomen Charakter besitzt. Jedoch hatte ich relativ weit oben in diesem Artikel auch die „Schattenseite“ von Google Maps erwähnt. Außerdem funktioniert die Suchfunktion bei Maps besser wie auch die Adress-Suche (Dies übernimmt ein Internetserver). Aber wehe es ist kein Internet vorhanden: Dann ist diese App saudumm. Nur Osmand funktioniert völlig autonom.
Dies ist eine Solar-Powerbank: Der Solar-Akku lädt sich auch über die Sonne selbst. Weiterhin kann man ihn natürlich auch mit Netzstrom aufladen. Durch die Solar-Lade-Funktionalität ist man im Notfall vom Stromnetz unabhängig. Das Aufladen via Sonne ist jedoch eine Notfalloption und funktioniert nur, wenn sie tatsächlich (ohne Wolken) auf die Solarmodule scheint.
Details der Open Street Map Karten
Schauen Sie noch einmal meinen Screenshot noch weiter oben im Hessischen an: Er zeigt den Herkules bei Kassel. Gleichzeitig sehen Sie aber noch Details, die Ihnen die Google Maps App niemals zeigen werden kann (wie nun bereits gezeigt [dies war ein nachträglicher „Edit“]). Insbesondere sind die vielen Wanderwege gemeint! Jeder kleinste Trampelpfad ist eingezeichnet! Ich wandere sehr gerne durch Wälder und hier ist mir Osmand ein äußerst treuer Helfer. Apropos Herkules: Im Kasseler Bergpark gibt es noch so manche romantische Überraschung zu entdecken, die nicht im offiziellen Plan verzeichnet ist und die ihnen nur Osmand zeigen wird. Weiterhin gibt es im Wald kein Internet. Diese App ist dank Offline-Karten aber völlig unabhängig von einer Datenverbindung! Das GPS-Signal reicht hier zur Navigation völlig aus (bzw. ist freilich wesentlich genauer als eine reine Internet-Navigation).
Um die maximale Anzahl an Details einzublenden, müssen Sie ggf. über Kartenmenü (1) ⇒ Details ⇒ Mehr Details dort ein Häkchen setzen. Außerdem sollten Sie für solche Abenteuer zu Fuß das „Offroad-Design“ aktivieren.
Details sind auch andere Dinge: Jägerhochsitze können angezeigt werden, Barrieren, einzelne Bäume, Fahrradläden und und und. Die Open-Street-Map-Gemeinde zeichnet jedes Detail ein, wo bei Google Maps nur gelbe oder grüne Flächen zu sehen sind!
Wikipedia POIs
Das zweite Feature, welches die Pro-Version (Plus-Version) von Osmand bereit stellt, ist der Download von Wikipedia-Daten. Schauen Sie mal:
Mit dem aktivierten Wikipedia-Plugin können Sie sich in der Pro-Version von Osmand direkt aus der App heraus offline die Entsprechenden Wikipedia-Einträge zu dem jeweiligen Ort durchlesen! Hinweis: Seit einiger Zeit fehlt die Option „Wikipedia“ im Plugin-Bereich bei mir. Offenbar ist diese Funktion bei der Plus-Version der App standardmäßig aktiviert.
Ich besitze zwar auch eine Offline-Wikipedia-App auf meinem Android-Smartphone. Doch so ist es doch viel praktischer. Ich verweile also vor dem Ort (hier wieder der Herkules in Kassel) und lese mir die entsprechenden Informationen direkt im OsmAnd durch, nachdem ich mir einfach die Wiki-POIs anzeigen lassen habe und zwar über das Kartenmenü (Punkt 1 in meiner Anleitung).
Die Wikipedia-Karten werden wie die normalen Offline-Karten im Karten-Manager herunter geladen. Danach befinden sich jegliche Informationen auf Ihrem Smartphone und warten nur darauf, aufgerufen zu werden.
Auf langen Zugfahrten ist es mir ein wunderbarer Zeitvertreib, auf meinem Smartphone den aktuellen Zugverlauf zu beobachten und zu schauen, wie die Dörfer heißen, an denen die Fahrt vorbei geht. Dann klicke ich auch die Wikipedia-Beschreibungen an, die jenen Ortschaften zugeordnet sind. Das selbe tue ich auch mit Seen, Bergen, Burgen usw.
Leider ist gerade im ICE kein vernünftiger GPS-Empfang möglich, in den Regionalbahnen jedoch durchaus.
Osmand als Navigations-App
Etwas weiter oben bin ich ja bereits schon auf die Navigations-Funktion der App eingegangen. Osmand ist eine durchaus tüchtige App zur Navigation und als „Navi-Alternative“ im Auto sehr brauchbar. Ich habe keine anderen Navi-Apps ausprobiert als Google Maps. Ich bin mit Osmand durchweg zufrieden und vermisse nichts. Bisweilen hatte ich Probleme beim Errechnen einer Route. Dies geht hier ja alles „offline“ über den Prozessors des Handys. Maps von Google ist da auf einem Android-Handy viel schneller.
Auch der Ton der Ansagen ist bei Google Maps angenehmer. Aber manche Handys haben einen alternativen Ansagedienst mit einer etwas runderen Stimme. Außerdem möchte ich nicht, dass Google weiß, wo ich mich gerade befinde und wohin die Reise bei mir gehen soll.
Zunächst ist eine GPS-Verbindung (Satellitenempfang) notwendig, was jedes Smartphone beherrschen sollte. Eine Internetverbindung ist nicht zwingend nötig. Denn wir haben die gesamten Karten vorher ja zu hause via W-Lan auf das Smartphone herunter geladen.
Man kann sich die Routen via Osmand berechnen lassen oder mittels weiterer Dienste über das Internet (s. o.). Dann ist natürlich eine Datenverbindung notwendig. Jene ist auch notwendig, wenn man sich Online-Karten anzeigen lassen möchte. Ich bin mit der hauseigenen Offline-Navigation und den lokalen Karten (möglichst up to date) jedoch immer sehr gut gefahren. Schauen wir uns noch einen Screenshot an:
Ich habe den Bildschirmmitschnitt wieder mit Ziffern versehen und möchte in der Anleitung nun wieder auf jede einzelne eingehen. Ich bin bereits mitten in der Navigation (hier als Beifahrer freilich). Am einfachsten kommt man in den Navigationsmodus, indem man eine Adresse sucht, dieses sich auf der Karte anzeigen lässt und angibt, dass man genau dort hin möchte, dass dies das Ziel der Navigation sein soll. Dann wird die Route berechnet und schon kann es los gehen. Die Punkte sagen folgendes aus:
1: Dies ist die aktuelle Anweisung (in ca. 700 m nach links und dann wieder gerade aus). Ganz oben wird auch noche einmal der Straßenname eingeblendet, auf die man gleich abbiegen soll (hier „Dresdener Straße“). Dies wird natürlich auch angesagt.
2: Dies ist die nächste Anweisung als Vorschau. Dies kann man auch deaktivieren.
3: Die Straße hat drei Fahrspuren auf dieser Straßenseite. Man muss hier auf einer der beiden linken Fahrbahnen bleiben (da man ja bald links abbiegen muss). Dies wird jedoch nicht angesagt.
4: Dieses Panel kann man auch individuell anpassen. Meines zeigt mir, dass mein Ziel derzeit noch ca. 163 km entfernt ist. Ich werde ungefähr um 15:38 Uhr ankommen. Derzeit fahre ich mit einer Geschwindigkeit von 67 km/h. Ich bin mit 9 von 11 Satelliten verbunden. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit ist 60 km/h. Ich bin also zu schnell! Daher ist diese Anzeige auch rot.
5: Hier werden Warnungen angezeigt. So wird mir hier noch einmal die Übertretung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit signalisiert. Dies wird auch angesagt. Weiterhin werden an dieser Stelle Radarblitzer („Radarfallen“) angezeigt, auf die man zufährt oder Favoriten oder GPX-Wegpunkte. Ich glaube jedoch, dass die Geschichte mit den Blitzern nicht ganz legal in Deutschland ist. Es werden übrigens auch die Blitzer der gegenüber liegenden Fahrbahn angesagt / angezeigt. Also nicht wundern.
Wie gesagt: Ich bin durchaus zufrieden mit dem Smartphone als kostenloses Navi, wenn ich Osmand nutze. Manchmal wird mit die nächste Anweisung für meinen Geschmack etwas spät angesagt, insbesondere in Innenstädten. Dies kann man offenbar leider nicht einstellen. Was man jedoch einstellen sollte, ist die Frequenz der Wiederholung der Anweisungen. Ich habe meine auf 20 Min. Das heißt, eine Anweisung wird innerhalb von 20 Minuten wiederholt, sofern bisher keine andere vorhanden war (wie es bei einer durchgehenden Autobahnfahrt ohne Abbiegen der Fall ist). Stellt man diese Frequenz in den Einstellungen auf z. B. 1 Minute, wird Osmand jede Minute sagen: gerade aus, gerade aus, gerade aus. Das nervt natürlich auf Dauer.
Den Punkt hierzu finden Sie im Hauptmenü (Wisch von der linken Bildschirmseite) → Einstellungen → Navigationseinstellungen (hier das jeweilige Profil wählen [Radfahrer, Fußgänger, Autofahrer]) → und schließlich: „Navigationsanweisungen wiederholen“.

Ich nutze Osmand auch sehr gerne für die Navigation mit dem Fahrrad. Hierzu befestige ich mein Smartphone mit einer speziellen Handyhalterung am Rad: Die Silikonhalterung „Finn“.
Das Navigationsmenü
Es ist wichtig, dass man sich zunächst seine Navi-App konfiguriert. Tippt man in dem Modus auf den Bildschirm ganz unten, wird die Navi-Leiste eingeblendet und hier gelangt man zur Navigations-Einstellung. Hier sollte man festlegen, ob man die schnellste oder die kürzeste Strecke berechnet haben möchte. Ich empfehle die schnellste, denn ansonsten kann es sein, dass Osmand einen von der Autobahn herunter navigiert und hernach wieder darauf, nur um einige hundert Meter abzukürzen. Hier im Menü lässt sich auch einstellen, dass der Bildschirm automatisch angeht und für eine einstellbare Zeit an Sekunden anbleibt, wenn eine Anweisung erfolgt. Dies ist wichtig zum Stromsparen! So muss der Bildschirm nicht immer an bleiben. Zu dieser Einstellung komme ich etwas weiter unten noch etwas genauer zu sprechen. Ich komme so mit einer (anfangs vollen) Akkuladung meines Smartphones beim Navigieren auf ca. 8 Stunden Laufzeit! Es lassen sich noch viele weitere Dinge einstellen, die selbstredend sind. Wer gerne zusätzlich Musik über das Handy hört, kann beispielsweise einstellen, dass diese kurz vor jeder Ansage ganz leise wird und danach wieder lauter.
Details der Route, Speichern als GPX-Track, Drucken
Es ist auch möglich, sich in der App die Details einer Route anzeigen zu lassen:
Neben Höhenangaben und der Länge, wird die ungefähre Fahrzeit (hier recht lang, da fürs Fahrrad berechnet) angegeben. Außerdem sind unten, scrollbar, die Wegangaben ausgegeben. Diese kann man über das Drucken-Menü auch ausdrucken, wenn man das Handy mit einem Drucker verbunden hat. Und: Man kann die von Osmand errechnete Route auch als GPX-Track abspeichern. Ich habe mir im Beispiel eine Route unter dem Profil Fahrrad ausrechnen lassen. Diese speichere ich als Track ab und exportiere sie auf den PC. Dort schaue ich mir eine solch komplexe Strecke einmal am großen Bildschirm (mit einer Karten-Freeware) an, wo mich Osmand überall hinlotsen möchte. Wie man in dieses Info-Menü kommt, erkläre ich gleich im Text meiner Anleitung noch etwas genauer.
Man kann sich eine Navigationsroute also auch daheim (z. B. mittels W-LAN und Online-Dienst) errechnen lassen und diese dann als Track abspeichern. Später kann man diesen Track in den Navi-Einstellungen laden und das (erneute) Berechnen entfällt.
Bug in der Software

Unterwegs braucht man Strom: Lesen Sie auch meinen Erfahrungsbericht über die „Kurbelpowerbank“ mit Radio dran.
Hinweis: Dies bezieht sich auf eine alte Version. Ich habe – zumindest auf meinem Huawei Honor Smartphone – einen Bug entdeckt, also einen Fehler: Ist eine Navigation beendet („Sie haben Ihr Ziel erreicht“) und möchte man nun eine neue Navigation starten, so verhält sich mein Handy bei letzterer äußerst merkwürdig. Zwar wird die Route berechnet. Doch die lila Spur, welche die Route anzeigt, ändert sich ständig und die Karte dreht sich nicht richtig. Alles hakt irgendwie. Hier hilft bei mir nur, die Navigation zu beenden und Osmand neu zu starten. Dann läuft wieder alles sehr schön flüssig. Da ich nun sehr selten zwei Navigations-Routen hintereinander abfahre, kann ich mit diesem Fehler durchaus leben. Vielleicht ist dies auch nur bei meinem Huawei Honor Handy so.
Fußgänger-Navigation
Ich bin oft als Fußänger in mir fremden Städten unterwegs. Hier kann man sich natürlich auch „live“ navigieren lassen. Plane ich jedoch vorher schon einen bestimmten Weg, dann verzichte ich auf die „Live-Navigation“ und lege mir hierzu bereits Zuhause einen GPX-Track auf Basis einer durch Osmand errechneten Navigationsroute an. So habe ich den Weg bereits schon sicher auf dem Gerät und muss ihn mir vor Ort nur noch einblenden / errechnen lassen.
In der Praxis wähle ich also bereits Zuhause den Start- wie auch den Zielpunkt je als Favoriten. Dann gehe ich in den Navigationsmodus und wähle diese beiden Favoriten als Start- bzw. Zielpunkt für die Navigation (die ich letztendlich nicht benutzen werde). Osmand errechnet darauf hin die Strecke. Nun ist es aber auch möglich – und dies ist das Besondere – genau diese Strecke auch als GPX-Track abzuspeichern bzw. sich später (vor Ort) anzeigen zu lassen.
Dies tue ich häufig, denn mir ist ein solcher konkreter Track lieber, als beim Spazieren ständig auf Navi-Anweisungen (oder gar Gequassel) zu achten. Für das Navigieren im Auto ist dies wiederum weniger geeignet. Insbesondere, wenn man wichtige Termine hat, sollte man sich bereits Zuhause entsprechende Wege angelegt haben (damit man sicher zum z. B. Bewerbungsgespräch kommt). Folgendermaßen speichert man eine (Navigations-) Route als GPX-Track ab:
Eine Route als Track abspeichern
Das Navigationsmodul kann Routen errechnen, das ist klar. Es ist auch möglich, diese Routen als „Track“ abzuspeichern. Ich tue so etwas manchmal, denn so kann ich mir bestimmte Routen bereits zu hause errechnen lassen. Später kann ich mir diese per Fingertipp in Osmand anzeigen lassen.
Hat die App also eine Route berechnet, so tippt man einmal in die Karte und dann auf das nun erschienene „Dashboard-Symbol“. Hierbei handelt es sich um das Viereck unten links. Nun erscheint dieses Dashboard und gleich der erste Punkt in dieser Liste ist der aktuellen Navigation gewidmet: „Aktuelle Route“. Diese kann hier auch pausiert oder gelöscht werden. Doch der für das Abspeichern wichtige Punkt ist das „INFO“ oberhalb. Tippt man hierauf, so werden sämtliche Navigations-Details als Liste angezeigt! Dies kennt man ja auch vom Google-Routenplaner. Man kann sich diese Anweisungen durchaus ausdrucken oder eben auch abspeichern! Für das Abspeichern gibt es zwei Optionen:
- Speichern als Liste (Symbol Drucker) oder
- Speichern als GPX-Track (Symbol Diskette).
Klicken Sie also auf das Disketten-Symbol und nun können Sie die aktuelle Route einfach als normalen Track abspeichern. Geben Sie dieser zuvor einen guten Titel (Dateiname).
Hinweis an die Jugend: Früher nutze man sogenannte Disketten als Datenspeicher. Erhalten ist das Piktogramm der Diskette als Symbol für „Speichern“.
Wenn Sie die Route als Liste abspeichern wollen, so wählen Sie „HTMLViewer“ als App aus (zumindest unter Android), mit der diese Liste geöffnet werden soll. Ansonsten wird nämlich nur Code angezeigt. Der Export als Liste ist jedoch nicht so schön gelöst. Vielleicht kommt hier irgendwann einmal ein Update (mit Kartengrafik).
Wichtiges Feature: Der Bildschirm geht nur an, wenn eine neue Anweisung erfolgt
Ein permanent aktivierter Bildschirm verbraucht nur unnötig Strom, wenn es ohnehin die nächsten Kilometer gerade aus geht. Daher besitzt Osmand ein sehr schönes „Feature“: Schaltet man das Display aus, so geht es wieder automatisch an, wenn es eine neue Navi-Anweisung gibt und geht danach nach einigen Sekunden wieder aus.
Hier hatten sich die Entwickler in jüngster Zeit aber offenbar einen Schnitzer erlaubt: Sie vergaßen diese Funktion in eine der neueren Version einzubauen. Ich bekam davon erst etwas über die Kommentarfunktion unter diesem Artikel mit und auch in den Kommentaren des Google Playstore ist davon zu lesen. Ich bin ein Gegner ständiger Software-Updates (schlechte Erfahrung) und habe noch eine ältere Osmand-Version (OsmAnd~ 3.2.7 also die kostenlose Vollversion von F-Droid) auf meinem Smartphone. Hier funktioniert der „Auto-Aus-und-An-Bildschirm“ beim Navigieren ohne Probleme.
Wichtig hierbei: Unter Android-Handys muss Osmand als „App zur Geräteverwaltung“ genehmigt werden! Ansonsten hat es nicht die benötigten Rechte, den Bildschirm zu (de-) aktivieren. Normalerweise sollte die Aufforderung dazu kommen, wenn man in den Grundeinstellungen unter „Navigation“ den Punkt „Bildschirm aktivieren“ antippt und hier einmal die Dauer ändert.
Ansonsten findet man Apps mit Anfragen zu diesen Rechten unter den Android-Einstellungen unter dem Punkt „Sicherheit“ und dann „Apps zur Geräteverwaltung“.
Als Fahrrad-Navi
Ich bin viel öfter mit dem Fahrrad unterwegs als mit dem Auto. Hier kann ich etwas mehr zum Navi mit dem Fahrrad erzählen.

Mein Handy habe ich häufig in der geöffneten Lenkertasche liegen. So habe ich beides: Ich kann es bedienen und habe freien Blick darauf.
Es gibt natürlich diese praktischen Smartphone-Halterungen für den Lenker. Aber auf langen Touren schätze ich meine Lenkertasche doch sehr. Dort habe ich jeglichen Kleinkram drin, der sonst in den großen Gepäckträgertaschen kaum zu finden ist. Für beides ist mein Fahrradlenker zu klein. Also platziere ich das Handy innerhalb der Tasche, wie man auf dem Bild sehen kann. Bei meiner Lenkertasche von Haberland (KlickFix) kann ich den Deckel nach innen stülpen. So radele ich durch die Lande und habe das Handy stets im Blick. Zunächst versuchte ich es oben in den Kartenhalter unter die Folie zu schieben. Aber hier kann man es kaum bedienen und man hört die Navi-Anweisungen auch schlecht. Dafür wäre es hier vor Regen geschützt. In der Tasche habe ich dann bei längeren Fahrradtouren gleich eine Powerbank liegen.
Zu den Navigations-Anweisungen: Bei meinen Radtouren habe ich das Display natürlich immer aus geschaltet. Nur wenn eine neue Anweisung kommt, schaltet es sich für einige Sekunden ein. Ich schaue kurz drauf. Aber häufig reicht mir die Sprachanweisung („Jetzt rechts abbiegen“) bereits. Diese Anweisungen werden vor ca. 80 Metern erscheinen / ertönen und dann noch einmal ca. 5 Meter vor der Kurve / Weggabelung. Das funktioniert beim Fahrradfahren tatsächlich sehr gut. Es ist eine Freude: Man muss nicht mehr ständig Karten drehen und wenden. Man kann sich genüsslich auf den Weg konzentrieren und Osmand führt einen sicher durch die Landschaft. Häufig reichen die akustischen Ansagen aus (überholte Fußgänger schauen mitunter etwas komisch, wenn da eine Computerstimme aus der Lenkertasche ertönt).
Am Rande: Es hat sich heraus gestellt, dass oftmals bei Radtouren ein simpler Kompass bereits sehr gute Dienste leistet. Es muss hier nicht immer ein elektronisches Navi sein, was einem den Weg zeigt (und Strom verbraucht)! Im Gegensatz zum billigen „Klingelkompass“ ist solch ein hochwertiger Kompass auf dem Fahrrad tatsächlich ziemlich präzise und wackelt vor allem nicht ständig hin und her. Zudem kann man ihn z. B. mittels Klettband sicher innerhalb des Sichtfeldes montieren.
Der "Clipper" der finnischen Marke Suunto ist ein ganz kleiner Qualitätskompass mit flüssigkeitsgefüllter Skala. Dieser Kompass "springt" nicht hektisch hin und her sondern zeigt präzise stets die aktuelle Himmelsrichtung an (und nicht nur Norden). Dank der kleinen Größe und der Befestigungsmöglichkeit ist er ideal fürs Uhrenarmband und fürs Fahrrad geeignet.
Jetzt geht es aber elektronischer weiter:
Nur bei Ansagen kurz nacheinander komme ich manchmal durcheinander. Da heißt es rechts, gleich wieder links und: Plötzlich ist man auf dem falschen Weg (was einem mit einem simplen Kompass nicht passieren kann). Osmand kennt ja dank der Open-Street-Map jeden Trampelpfad und nutzt solche verzweigten Wege auch zum Navigieren. Man fährt einen solchen ca. 80 Meter weit und dann meldet sich Osmand: „Route neu berechnet“. Man muss nicht umkehren, sondern es wurde der Weg neu berechnet. Dies kann mitunter durchaus einige Kilometer zusätzlichen Weg bedeuten. Ich kehre bei solchen Fällen lieber um (es sei denn, die Landschaft ist so lieblich). Meiner Erfahrung nach nutzt Osmand zur Berechnung der Navigation für das Fahrrad gerne den kürzesten Weg (und nicht den bequemsten). In den Kommentaren schreibt jemand, dass er häufig ganz an den offiziellen Radwegen vorbei geführt wird. Mittlerweile sehe ich dies ähnlich. Aus diesem Grund lasse ich mir Radtouren nicht mehr von Osmand erstellen, sondern ich greife auf das Modul „BRouter“ zurück. Dieses ist in Osmand integrierbar und hier wird oft eine schönere Strecke für Radfahrer errechnet.
Noch etwas zur geschätzten Fahrzeit: Hier fehlt meiner Meinung nach eine Option, bei der man seine Fahrradgeschwindigkeit grob angeben sollte. Beispiel: Die Navigationsroute ist 20 km lang. Osmand behauptet, dass ich dies in einer Stunde schaffe. Klar, zu schaffen wäre dies. Aber so radele ich doch nicht. Ich bin ja eher ein Genießer und kein Sportler.
Noch etwas zur Stromversorgung des Handys am Fahrrad: Hier nutze ich für längere Touren einfach den Nabendynamo vorne, an den ich einfach ein USB-Fahrrad-Ladegerät ansöpsel. Nach eigener Erfahrung kann man damit zumindest den Akkustand halten, lädt ihn gemächlich (!) jedoch auch auf.
Nach Gehör navigieren
Was auch gut funktioniert: Sie stöpseln sich einen Kopfhörer ins Ohr und stecken das Smartphone in die Hosentasche. Zuvor sollten Sie in den Navigationseinstellungen (je nach Profil [Auto, Fußgänger, Fahrrad]) das automatische Einschalten des Bildschirmes bei einer neuen Anweisung deaktivieren). Diese Methode ist insbesondere dann nützlich, wenn man nicht ständig auf das Display schauen kann oder möchte. Und hierbei wird natürlich am meisten Strom gespart. Ich nutze das Navi nach Gehör in der Innenstadt, wenn ich mit dem Radel z. B. ein bestimmtes Geschäft suche und quer durch die Stadt muss. Hier empfiehlt es sich auch, die Ortungsfrequenz etwas höher einzustellen (z. B. auf 3 Sekunden). Denn verpasst man einmal korrekt abzubiegen, sollte Osmand dann früh genug warnen bzw. entsprechend schnell die Route neu berechnen. Im Straßenverkehr kann man ja nicht einfach so anhalten und umdrehen.
Nun erkläre ich, wie man sich vorhandene Tracks anzeigen lassen kann:
Einbinden von vorhandenen Routen bzw. GPX-Tracks
Über die eben besprochene Navi-Funktion kann die App ja selbst entsprechende Routen berechnen / erstellen und ebenso Anweisungen zur Navigation geben. Es ist jedoch freilich auch möglich, sogenannte „GPX-Tracks“ in Osmand zu laden. Ein solcher Track im Dateiformat „.gpx“ ist eine kleine Textdatei, welche mehr oder weniger viele Koordinaten enthält. Innerhalb von Osmand werden diese dann zusammen hängend als blaue Linie angezeigt: eine Route.

Seit einem Update lässt sich auch endlich die Farbe wie auch die Dicke eines GPX-Tracks in der Ansicht ändern!
Es gibt viele Internetseiten, von denen man sich solche GPX-Tracks herunter laden kann: So bieten viele Wanderseiten entsprechende Routen an, die Sie sich in Osmand laden können, um etablierte Wanderwege im Detail auf dem Bildschirm Ihres Smartphones zu haben. Ich habe einen kostenlosen Account bei „OutdoorActive“ und von dort lade ich mir die besagten GPX-Tracks herunter und öffne sie mir / importiere sie in mein geschätztes Osmand. Man kann eine (Sprach-) Navigation übrigens auch anhand einer definierten GPX-Datei druchführen lassen: Das Berechnen der Route entfällt. Osmand sagt Ihnen dann halt nur akustisch, was es aus dem importierten GPX-Track ausliest bzw. navigiert Sie durch diesen hindurch.
Tracks importieren
Folgendermaßen lassen sich solche GPX-Tracks importieren: Sie benötigen hierzu einen Dateimanager auf Ihrem Smartphone. Ein solcher wird höchstwahrscheinlich vorinstalliert sein (ich empfehle den ES-Explorer). Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
Am einfachsten ist, Sie öffnen aus dem Dateimanager heraus einfach den Track und nun sollten Sie gefragt werden, mit welcher App Sie diese Datei (auch in Zukunft) öffnen wollen. Wählen Sie hier Osmand, so wird die GPX-Datei automatisch importiert. Bei sehr vielen dieser Tracks bietet sich jedoch die andere, manuelle Möglichkeit an:
Sie müssen hierbei mit dem Dateimanager zur SD-Karte Ihres Handys navigieren und dort sollte sich der Ordner „osmand“ befinden. In diesem Ordner gibt es einen Unterordner namens „tracks“. Und genau in diesen Tracks-Ordner gehören sämtliche GPX-Dateien.
Diese können dann aus der App heraus geladen werden, wenn man in den Einstellungen der Karte (Punkt 1 auf diesem Screenshot) ein Häkchen bei „GPX-Track“ setzt bzw. sich dort dann die gewünschten Routen auswählt, die angezeigt werden sollen.
Eigenschaften des Tracks anzeigen
Direkt in der App können Sie sich auch die Eigenschaften eines solchen Tracks anzeigen lassen!
Hier hatte ich mir über einen Online-Dienst eine schöne Wanderstrecke heraus gesucht bzw. als GPX-Track abgespeichert. Schnell war dieser Track in Osmand importiert. Tippt man im Dashboard auf Tracks → Alle anzeigen und dann auf den gewünschten, dann kann man sich eine sehr hübsch gestaltete Statistik anzeigen lassen mit Länge und Höhe der Tour. Sie können so auch sehr gut sehen, an welcher Stelle auf der Karte der höchste Punkt liegt, was ja bei Wanderungen nicht ganz unwichtig ist. Klasse!
Trennungsintervall: Kilometer-Abschnitte anzeigen lassen
Eine weitere für meinen Gebrauch sehr nützliche Funktion ist das Anzeigen von Kilometer-Abschnitten:
Hier sehen Sie einen Track (eine importierte GPX-Datei). Dies soll ein Teil meiner diesjährigen Fahrradroute von Leipzig nach Kassel sein. Es ist in den Track-Optionen möglich, sich sogenannte „Trennungsintervalle“ einblenden zu lassen. Dies sind nichts weiter als die (hier) violetten Marken: Nach jeden 10 km lasse ich mir eine Marke anzeigen. So weiß ich a), wie weit ich bereits gefahren bin und b) kann ich mir schon daheim ungefähr Rastpunkte zum Übernachten suchen bzw. als Favorit speichern. Bei mir sind diese Punkte ca. alle 65 km (bin noch nicht so fit mit dem Rad bzw. mag es eher gemütlicher). Diese Trennungsintervalle kann man natürlich auch nach z. B. allen 20 Metern setzen / anzeigen lassen oder auch nach Zeiten.
Eine Route selbst erstellen mittels der Teilberechnung
Es ist nun (zumindest unter Android) möglich, dass die App selbstständig eine Route errechnet – unter Beachtung des jeweiligen Profils (Auto, Fahrrad, Fußwege). Man gibt den Startpunkt und Endpunkt ein und dann lässt man das Programm rechnen. Für die Streckenberechnung für das Profil Automobil kann man zudem noch einen Online-Dienst nutzen, was bei längeren Strecken wesentlich schneller geht. Alles schön und gut. Doch was, wenn ich ganz bestimmte Punkte auf meiner Tour ansteuern möchte und dies in der Tourenplanung berücksichtigt werden soll?
Hierzu eignet sich das Werkzeug „Entfernungsmesser“, welches aus dem Hauptmenü (Wisch von links) erreichbar ist. Zunächst sollte man hier, nachdem man es geöffnet hat, unten auf „Optionen“ tippen und hier unbedingt „Auf Straße einrasten“ anwählen. Danach wählt man das gewünschte Profil (Auto, Fahrrad, Fußgänger). Denn die Streckenberechnung muss ja wissen, welche Wegtypen genutzt werden sollen. Nun beachte man das kleine Fadenkreuz in der Mitte des Bildschirmes. Im Prinzip kann man nun die Karte bzw. das Kreuz auf den Startpunkt schieben und danach unten auf „Hinzufügen“ tippen. Der Anfangspunkt ist erstellt. Als nächstes könnte man das Fadenkreuz auf den Endpunkt schieben und wieder auf „Hinzufügen“ tippen. Etwas warten und Osmand hat eine Route berechnet. Diese kann man nun abspeichern.
Doch das Besondere an diesem Werkzeug ist eben, dass man natürlich viele kleine Schritte zur Berechnung vornehmen kann: Man schiebt das Fadenkreuz also immer auf ganz bestimmte Punkte auf der Karte und fügt diese hinzu. Auf Basis dieser definierten Punkte errechnet Osmand nun die Route.
Dies ergibt zum Beispiel Sinn, wenn man eine Radtour plant und hier bestimmte Dörfer anfahren möchte, die ansonsten (weil kürzerer Weg) von der regulären Routenberechnung einfach ausgelassen werden.
Auf dem obigen Screenshot sehen Sie das Prinzip: Ich schiebe das Fadenkreuz (beim grünen Pfeil) auf’s nächste Dorf, welches ich gerne ansteuern möchte. Als nächstes tippe ich unten auf „Hinzufügen“ und nun wird der nächste Streckenabschnitt berechnet. Da ja oben auch „Auf Straße [gemeint sind hier auch Wege] einrasten“ angewählt ist, wird mir eine Route auf tatsächlich fahrbaren Wegen berechnet, die nun durch’s Dorf führen wird. Habe ich keine besonderen Wünsche mehr, kann ich ab jetzt das tatsächliche Endziel anwählen und die Routenberechnung erfolgt nun wieder auf Basis der kürzesten Strecke und ggf. (hier) auf Basis von Radwegen. Diese individuelle Strecke kann man sich dann als GPX-Datei abspeichern. Idealerweise legt man diese Punkte auf einem Tablet an. Mit einem größeren Bildschirm ist es doch bequemer. Aber es geht auch auf dem Smartphone, da man zwischendurch ja auch immer wieder hinein- und wegzoomen kann.
Osmand auf einem Tablet
Verlauf löschen
Geht man in die Suche der App, wird einem sogleich ein Verlauf angezeigt. Dies sind Favoriten und Orte, die man früher schon einmal besucht- bzw. nach jenen man schon einmal gesucht (und diese markiert) hatte.
Manch einer möchte den Verlauf vielleicht löschen. Dies funktioniert so: Man geht auf „alle anzeigen“ und tippt etwas länger auf einen einzigen Eintrag darin. Plötzlich erscheinen „Checkboxen“ neben jedem Eintrag. Diese kann man anhaken bzw. auswählen. Man kann auch ganz nach oben scrollen und dort gibt es die Option „Alles markieren“. Nun tippt man als nächstes einfach auf das Papierkorb-Symbol und der Verlauf ist gelöscht.
Noch etwas zur Open Streetmap
Osmand bezieht seine Daten primär über direkt auf dem Smartphone gespeichertem Kartenmaterial. Wie man dieses herunter laden kann, habe ich etwas weiter oben gezeigt. Sie können freilich auch Online-Karten mit der App nutzen. Doch die meisten werden sicherlich auf die lokal gespeicherten Karten zurück greifen: Dies sind Karten des OpenStreetMap-Projektes. Man kann dieses Projekt gut mit Wikipedia vergleichen: Jeder kann daran mitarbeiten. So gibt es einen sehr großen Vorteil: Genau so wie Wikipedia wesentlich komplexer ist als ein herkömmliches Lexikon, sind auch die Karten der Open Street Map um ein Vielfaches detailreicher, was die eingezeichneten Dinge anbelangt.
Der Nachteil freilich: Hier kann es auch leicht zu Fehlern führen. So wollte ich einmal einen Feldweg nutzen, der zwar auf der Karte eingezeichnet war, jedoch bereits geebnet worden ist. Ansonsten habe ich jedoch noch nie Probleme mit den OpenStreetMaps gehabt.
Maps in Osmand bearbeiten
Es ist durchaus möglich, die Karten direkt aus Osmand heraus mit Details zu füllen bzw. diese an den Server von Open-Street-Map zu senden! Hierzu muss man sich zuerst bei Open Street Map einen kostenlosen Account anlegen. Hernach aktiviert man im Plugin-Bereich von Osmand die Option „OSM-Bearbeitung“.
Auch ich füge hin und wieder einige POIs hinzu. So entdeckte ich einmal im Wald eine Quelle, die mit einem schönen Stein mit Hinweisen aus dem 19. Jahrhundert versehen wurde. Dies war auf der Karte noch nicht eingezeichnet und ich schickte meinen POI-Vorschlag (automatisch mit Koordinaten) ab – und zwar direkt von Osmand aus dem Wald heraus. Nachdem dies von einem Moderator geprüft wurde, war der Poi auf einer späteren, aktualisierten Karte vorhanden.
Diese JBL-Bluetooth-Box ist wohl das bekannteste Modell und eines der beliebtesten im Bereich drahtlose Boxen fürs Smartphone. Der Grund? Sie hat einen richtig voluminösen und lauten Klang und eine überzeugende (Kundenbewertungen) Verarbeitungsqualität. Zudem kann das Smartphone geladen werden.
Hier ein weiteres Beispiel: Bei uns um die Ecke wird der Aldi renoviert. Also erstelle ich direkt vom Handy aus eine Notiz, die all die sehen können, die das Plugin „OSM-Bearbeitung“ aktiviert haben. Oft sind solche Notizen hilfreiche (und aktuelle) Zusatzinformationen zu vorhandenen Pois. Nachdem meine Notiz erstellt wurde, wechselte ich über das Hauptmenü in „Meine Orte“, wo sich eine Übersicht mit eigenen OSM-Notizen befindet. Von dort aus lade ich sie (mit meinen Zugangsdaten) auf den Open-Street-Map-Server.
So etwas muss man freilich nicht machen. Doch es macht mir Freude, mich am Open-Street-Map-Projekt zu beteiligen. Sinnvoller sind solche Änderungen natürlich in puncto Wasserquellen, Geldautomaten, Herbergen usw.
Einige Zeit später erhielt ich von der Open Street Map bzw. von der Seite eine E-Mail, dass ein anderer Nutzer sich diesem Punkt angenommen hat und ihn wieder änderte, da das Geschäft wieder geöffnet hat. Es macht schon Spaß, selbst auch bei der Open Streeet Map mitzumachen. Und dies geht direkt aus der App Osmand heraus.
OsmAnd Debugging
Dieser Punkt lässt sich ebenfalls im Plugin-Menü aktivieren. Er hilft Editoren, Notizen mit Ungereimtheiten und Hinweisen auf der Karte anzulegen / anzeigen zu lassen. So kann es ja durchaus sein, dass ich mich mit meiner eben erwähnten Quelle im Walde geirrt hatte und ein anderer Editor war zufällig vor Ort, konnte jene aber nicht finden. Dann kann dieser meinen Fund mit einer entsprechenden Notiz in Frage stellen. Auch ich kann dann als Editor andere Angaben mit entsprechenden Notizen für die „Community“ zur Diskussion stellen.
Dies aber nur am Rande. Man muss nicht selbst an der Erweiterung des freien Kartenmaterials mitarbeiten.
Verschieben des Osmand-Ordners auf die SD-Karte
Immer wieder bekomme ich über die Kommentarfunktion Anfragen von Lesern meines kleinen Smartphone-Blogs, dass ihnen der interne Speicherplatz des Handys knapp wird, wenn sie einige der (teils recht großen) Landkarten heruntergeladen- bzw. installiert haben. Wünschenswert ist es nun, den Osmand-Ordner einfach auf eine externe SD-Karte zu verschieben, mit der man ja nun zumindest viele Android-Smartphones nachrüsten kann. Es ist (Edit: nicht ohne Weiteres!) durchaus möglich, sämtliche Offline-Daten auf der SD-Karte abzuspeichern. Somit hat man viel Speicherplatz für viele Offline-Karten.
Nach einem Update wusste ich auch, warum mir viele Leser meines Blogs dazu Fragen stellen. Kurz: Ich konnte die Osmand-Daten nur noch verschieben, weil ich mein Handy gerootet hatte.
So etwas ist für „normale“ Anwender kaum möglich. Meinen unten stehenden Text lösche ich nicht. Stellen Sie sich jedoch darauf ein, dass es gut sein kann, dass diese Methoden bei Ihnen (wegen dem Schreibschutz) nicht funktionieren können: Osmand gibt dann die Meldung aus, dass es die Daten nicht in den Ordner schreiben kann.
Allerdings konnte ich Osmand ohne Root immerhin überreden seinen eigenen Ordner auf die externe SD-Karte anzulegen. Auf meinen eigens vorher selbst benannten bzw. angelegten Ordner dort wollte es nicht zugreifen. Probieren Sie Ihr Glück auf Ihrem Gerät. Bitte fragen Sie mich nicht: Ich weiß es leider nicht besser.
Wenn Sie die App installiert haben, dann muss sich irgendwo auf Ihrem Handy (bzw. auf dessen „Festplatte“) ein Ordner befinden, welcher schlicht „osmand“ heißt.
Mit einem normalen Dateimanager auf Ihrem Handy können sie diesen besagten Ordner recht einfach finden. Mit „Dateimanager“ ist das gleiche gemeint, wie der „Explorer“ bei Windows oder der „Finder“ beim Mac: Ein Programm, mit dem man die Ordnerstrukturen des Gerätes einsehen kann. Eigentlich müssten alle Handys mit so einem Dateimanager ausgeliefert werden. Wenn nicht, schauen Sie einmal im „Store“ (z. B. Google Play) nach einer kostenlosen App.
Zumeist befindet sich der besagte Ordner namens „osmand“ in einem Verzeichnis „0“ bzw. „emulierte SD-Karte“. Diese kann je nach Smartphone anders heißen. In allen Fällen wird nun der interne bzw. eingebaute Speicherplatz beansprucht, was oft die Grenzen sprengt. Dieses Verzeichnit ist lediglich eine „virtuelle SD-Karte“. Besser ist es freilich, man setzt eine richtige ein:
Nun muss dieser gesamte Ordner auf die „echte“ SD-Karte verschoben werden. Das bitte nicht mit dem Dateimanager machen sondern direkt in den Osmand-Optionen! Die Entwickler haben daran auch gedacht. Der besagte Punkt findet sich unter „Einstellungen“ / „Allgemeine Einstellungen“ / „Datenordner“.
Hier kann man manuell einen Pfad eintragen. Versuchen Sie es mit „/storage/extSdCard/osmand“ wenn eine externe SD-Karte in Ihrem Handy eingelegt ist. Leider ist dieser Pfad oftmals sehr kryptisch im System bezeichnet. Nach einem Systemupdate heißt er bei mir: „/storage/5A17-F490“.
Nun starten Sie Osmand einmal neu oder am besten das ganze Handy. Mit einem vorher angesprochenen Dateimanager können Sie nun überprüfen, ob der Ordner korrekt verschoben wurde. Sollte es hier Fehler geben, dann legen Sie mit dem Dateimanager einen neuen Ordner auf der externen SD-Karte an und nennen diesen bestenfalls auch „osmand“. Nun lassen Sie sich dessen Eigenschaften anzeigen und insbesondere dessen „Pfad„. Diese Pfadangabe müssen Sie nun einfach bei dem oben benannten Punkt in den Osmand-Einstellungen eintragen.
Ein freundlicher Leser meiner Seite hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass sich einige Android- bzw. Smartphone-Modelle quer stellen, wenn man den Pfad zu den Daten manuell einträgt. Dies hängt offenbar damit zusammen, dass die je eingelegte SD-Karte einen etwas kryptischen Namen aufweist:
Ich lese, dass dieser Export der Osmand-Karten auf die externe SD-Karte immer wieder scheitert – habe auch 1 Tag gebraucht, um die Lösung zu finden:
Einige Android- oder Smartphone-Versionen speichern die Osmand-Landkarten nicht auf der externen Speicherkarte, obwohl man das im Anwendungsmanager von Android und in Osmand gewählt hat. Es kommt dann auch keine Fehlermeldung oder nur eine falsche („… ist schreibgeschützt“) und Osmand legt hilfsweise („emulated“) diese Dateien eben doch im Gerätespeicher ab.
Das Problem kann darin bestehen, dass die SD-Karte nicht korrekt mit ihrem Namen angewählt wurde. Den korrekten Namen muss ich in solchen Problemfällen nämlich manuell (mit dem Stift-Icon) in der Dateiverwaltung für den Speicherort bei den Einstellungen von Osmand eingeben.
Wie heißt meine SD-Karte?
Sie heißt leider nicht in allen Geräten „extSdCard“, sondern auch mal „88E-23D…“ oder sonstwie.
Den Namen meiner SD-Karte erfahre ich, wenn ich z.B. eine Bilddatei, die auf meiner SD-Karte gespeichert ist, öffne und deren Einstellungen (auch „Details“ genannt) anschaue; in diesem Fenster, wo z.B. das Aufnahmedatum u.a.m. steht, finde ich ganz unten auch den Pfad zur aktuellen Datei und da kommt dann eben auch der gesuchte Name der externen SD-Karte vor.
Michael Kraus
Osmand auf dem PC
Update: Mittlerweile habe ich eine schöne Möglichkeit gefunden, die vom Handy gewohnte (unschlagbar detailreiche) Osmand-Umgebung auch auf einem Windows-PC oder Mac oder unter Linux betrachten- bzw. bearbeiten zu können. Die Freeware heißt OffRoad und man kann sie sich hier herunter laden. Dem Entwickler Christian Foltin gebührt mein Dank.
Oben sehen Sie einen Screenshot von meinem Windows-PC bzw. von „Offroad“. Dieses kleine Programm stellt eine „Osmand-Light-Umgebung“ dar. Zunächst muss man, wie auf dem Smartphone, die Karten lokal downloaden. Danach hat man das selbe Kartendesign wie auf dem Handy zur Verfügung (die selben OSM-Karten). Im Screenshot sehen Sie zudem zwei wichtige Dinge: Ich habe einen GPX-Track geöffnet (Rennsteig-Wanderweg), der zusätzlich noch die Wegpunkte für Schutzhütten beinhaltet (die roten Kreise). Und: Ich habe POIs aktiviert! Anzeigen lasse ich mir alle Lebensmittelläden in der Umgebung. Herrlich! So kann ich meine Wanderung ganz bequem schon daheim am großen Monitor planen!
Hier sehen Sie das einfach zu bedienende Download-Menü der Desktop-Anwendung „OffRoad“. Man klickt die gewünschten Karten aus der Liste an und lädt sie herunter. Fertig.
Zu beachten ist: OffRoad ist eine sogenannte Java-Anwendung. Das heißt: Auf Ihrem Computer muss eine aktuelle (kostenlose) Java-Version installiert sein (mind. Java 8). Unter Windows 10 geht das alles sehr gut. OffRoad müsste auch unter anderen Betriebssystemen laufen, auf denenen die Java-Umgebung installiert ist (Mac, Linux). Ich teste die Funktionalität von OffRoad derzeit noch. Es gibt freilich noch weitere Möglichkeiten, die OSM-Karten am PC anwenden zu können (wie folgend dargestellt).
Ich nutze auf meinem PC für das Karten- und Track-Management die Freeware „Route Converter„. Dieses Programm nutzt ebenfalls die Open Street Maps (es können auch Satellitenansichten aktiviert werden). Die Software ist mir insofern wichtig, als dass ich meine vorher mit Osmand unterwegs aufgezeichneten Tracks (Strecken) auf den PC laden- und mit Route Converter öffnen kann. Diese Tracks befinden sich im Osmand-Ordner (SD-Karte) im Unterordner „tracks“. Ich kann also so meine Strecken bequem am PC-Bildschirm analysieren! Ich wandere gerne und fahre viel mit dem Fahrrad. So schaue ich mir meine aufgezeichneten GPX-Tracks noch einmal am PC an bzw. lasse sie dort abends Revue passieren. Insbesondere interessiere ich mich natürlich auch für die Länge der Strecke und für das Höhenprofil. Natürlich geht es auch anders herum: Man fertigt am Laptop einen eigenen Track an, speichert diesen ab (im GPX-Format) und lädt ihn auf das Smartphone bzw. öffnet diesen mit Osmand. Ein noch ausführlicheres (aber auch etwas komplizierteres) Programm für den PC ist „Viking„. Das stürzt bei mir aber immer ab. Ansonsten würde ich diese Freeware daheim nutzen, um meine Favoriten und Tracks aus Osmand am PC zu verwalten.
Hier sehen Sie einen Screenshot der Freeware „Route Converter“ mittels welcher ich meinen selbst aufgezeichneten GPX-Track abends daheim am PC analysieren kann (Gibt es auch für Linux und Mac, da es ein reines Java-Programm ist). Das Bild kann per Klick noch etwas vergrößert werden. Hier habe ich eine Satellitenkarte zur Ansicht ausgewählt. Man kann freilich auch die OSM-Karte wählen.
Kleine Randnotiz: Mein GPX Track im Bild zeigt eine Strecke von 23 km. Als Wanderer hatte ich dafür ca. 7,5 Stunden gebraucht (mit Einkehr in die Schenke, mit Sprung ins Wasser und mit einer Molle am Strand). Gestartet bin ich bei einer Akkuladung von ca. 95 %. Am Ende waren noch ca. 30 % Akkukapazität übrig. Will sagen: Osmand verbraucht genügend wenig Strom, wenn man den Hintergrunddienst zum Aufzeichnen des Tracks nutzt. Denn dann kann ja der Bildschirm aus bleiben und die GPX-Datei wird dennoch aufgezeichnet. Ab und zu hatte ich mal den Bildschirm aktiviert, um zu schauen, wo ich bin.
Noch ein Tipp: Es erleichtert das Verständnis, wo man hergekommen ist, ungemein, wenn man zusätzlich zur Aufzeichnung die Ansicht des selben GPX-Tracks sozusagen „live“ auf der Karte aktiviert (GPX-Track / aktueller Track). So kann man nämlich unterwegs schön auf der Karte sehen, wie weit man schon gelaufen ist und wie viele Kilometer.
Routen und Tracks exportieren
Irgendwie müssen die Tracks und Routen aber zunächst auf den heimischen Computer! Rein manuell geht dies zunächst über einen auf dem System installierten Dateimanager: Man öffnet den Osmand-Ordner und den darin enthaltenen Ordner „tracks“. Da sind sie, die GPX-Dateien, die man nun freilich z. B. per Bluetooth au den Laptop senden kann.
Doch hierbei gab es immer wieder Anfragen einiger Leser wegen Problemen. Meist wurde der besagte Osmand-Ordner nicht gefunden. Seit einigen Versionen gibt es nun auch innerhalb der Osmand-App die Funktion zum Export (selbst aufgenommener) GPX-Tracks. Hierzu öffnet man das Dashboard und scrollt ggf. etwas runter bis zum Punkt „Alle Tracks“ und tippt dann auf „ALLE ANZEIGEN“. Nun hat man eine Liste aller GPX-Tracks, die sich im Osmand-Ordner befinden. Tippt man auf einen, so kann man sich dessen Eigenschaften betrachten (Länge, Zeit, Höhe usw.). Oben rechts gibt es dann das Symbol zum Teilen. Tippt man dann hierauf, gibt es mehrere Möglichkeiten, die Route bzw. den GPX-Track an eine andere Anwendung zu übergeben bzw. zu exportieren. Ich tue dies einfach per E-Mail und schicke mir die Datei selbst zu. Freilich kann man sie aus diesem Menü heraus auch per Bluetooth versenden oder per „WLAN Direkt“ usw.
Telegram-Gruppe
Zu dem Programm gibt es übrigens eine Telegram-Gruppe. Mein Artikel müsste tatsächlich einmal überarbeitet werden. Mir fehlt jedoch etwas der Elan dazu, weil es so viel ist. In dieser Gruppe werden Sie vermutlich auf manch sonstige Frage (und neue Optionen) eine Antwort finden.
Telegram ist ein Chat-Dienst für das Smartphone (Alternative zu WhatsApp). Ich selbst nutze diesen allerdings nicht und habe daher auch keinen Einblick darin. Seit einiger Zeit gibt es in Osmand auch eine Verknüpfung zu Telegram: Es kann der eigene Standort an eine andere Person übertragen werden. Dies hat mit der besagten Gruppe aber nichts gemein.
Fazit
Ich nutze die App nunmehr seit mehreren Jahren. Ich bin immer noch begeistert von dieser tollen Karten- und Navigations-App wie am ersten Tag. Auf vielen Wanderungen und auf vielen „Städtetripps“ hat sie mir sehr geholfen, mich in der Fremde zurecht zu finden. Ich kann mir im Wald Schutzhütten anzeigen lassen und in der Stadt öffentliche Klos oder Pommesbuden. Alles ist drin. Ich weiß, wo die nächste Bushaltestelle ist und welche Linien von dort aus wohin fahren. Sehe ich etwas Interessantes, kann ich mir ggf. eine Wikipedia-Beschreibung dazu anzeigen lassen. Ich kann von solchen Dingen auch eine Foto-, Audio- oder Videonotiz direkt auf der Karte anlegen, um später noch einmal darauf zurückzugreifen. Weiterhin kann ich jede Position auch teilen (Notiz, E-Mail, andere Karten-App, …).
Gleichzeitig sei nicht verschwiegen, dass Osmand durchaus komplex ist! Vielleicht kann ich Ihnen mit meiner Anleitung den Weg zu diesem Programm etwas erleichtern. Hat man erst einmal alle Funktionen begriffen, ist die App wirklich eine wesentliche Erleichterung. Für mich ist Osmand weiterhin meine Lieblings-App Nummer Eins. Auch die Navigation mit dem Auto und dem Fahrrad gelang mit Osmand bei mir bisher ohne Probleme.
Hallo,
vielen Dank für die hilfreiche Anleitung. Die braucht man auch bei dem umfangreichen Programm. Ich bin Motorradfahrer und war nach kurzem Test von der Vielseitigkeit von Osmand begeister und habe mir gleich die Plus-Version gekauft. Bei einer längeren Tour auf sehr kurvigen Straßen im Odenwald, die ich mit „My RouteApp“ geplant habe und als GPX in Osmand exportiert habe, musste ich feststellen, dass Osmand in dieser Form unbrauchbar ist: Es wird jede einzelne Kurve angesagt. Das bedeutet: permanentes Gequassel „..in 43 Meter halb links abbiegen, in 122 Meter halb rechts abbiegen“. Jede einzelne Kurve wird angesagt und mit den Pfeilen am Bildschirm angezeit. Das ist extrem nervig, völlig überflüssig und dadurch gehen wirklich wichtige Ansagen und Anzeigen wie „… in 300 Meter links in die XY-Straße abbiegen“ völlig unter. Ich habe keine Möglichkeit gefunden, die Ansagen und Anzeigen auf das erforderliche Maß zu beschränken.
Als Anregung: Mit dem extrem umfangreichen Menü ist ein normaler Anwender überfordert, zumal aus Platzgünden auch Teile der Beschriftung abgeschnitten sind. Hier wäre es sehr hilfreich, wenn ein Hilfetext bei längerem Tippen auf einen Menüpunkt aufginge, in dem dieser näher erklärt würde.
Kann mir hier jemand helfen? Ich wäre Dankbar dafür.
Liebe Grüße
Gerhard
Hallo Gerhard, mir ist leider nicht bekannt, wie oder dass man die Navi-Anweisungen reduzieren kann.
Viele Grüße zurück!