kleine Fehler spät bemerkt
Custom ROM: Vorteile aber auch Ärger mit einem alternativen Android
Wenn ich ein neues Handy habe, schaue ich immer, inwiefern ich hier das originale Betriebssystem (Stock Rom) mit einer sogenannten Custom-Rom ersetzen kann. Dies bringt einige Vorteile, hat oftmals aber so manche Tücken. Ein Erfahrungsbericht.
Auf meinem Blog dreht sich alles rund um Smartphones. Vielleicht überrascht es Sie: Ich besaß bisher allein nur drei dieser Geräte! Ich muss wahrlich nicht immer das neueste Modell haben. Und hier sind wir bereits beim wichtigsten Punkt, was eine Custom-Rom (also ein alternatives Android-Betriebssystem) anbelangt: Liefert der Hersteller keine Updates mehr, kann man (falls unterstützt) weiterhin aktuelle Android-Versionen auf sein altes Smartphone aufspielen. Hierzu muss das Gerät aber einen entsperrten „Boot-Loader“ besitzen (man muss ihn entsperren) und ein „Custom-Recovery“. Mit diesen beiden Begriffen müssen Sie sich zunächst auf die Suche im Internet begeben und schauen, ob dies (das Freischalten für externe Software) bei Ihrem Gerät realisierbar ist.
So schaut es aus, wenn man sich über das (zuvor via Computer [USB-Verbindung] installierte) „Custom Recovery“ eine alternative ROM flasht. Bei diesem Beispiel gab es sogar eine grafische Benutzerführung, bei welcher man auswählen konnte, welche Komponenten überhaupt installiert werden sollten. Viel „Bloatware“ wurde gleich wieder entfernt. Viele Custom Roms hingegen besitzen per se nur das „pure“ Android ohne weitere App-Pakete. Solche (z. B. einen Sprachrekorder) kann man sich ja jederzeit nachinstallieren – idealerweise dann eine Open-Source-App ohne fragwürdige Internetverbindungen bzw. ohne Zugriffe auf persönliche Daten.
Warum eine Custom-Rom sinnvoll sein kann: Zum Beispiel kann man bei der hier abgebildeten „crDroid“ das Aufladen ab einem bestimmten Wert stoppen (und schont so den Akku deutlich) und es gibt viele zusätzliche Einstellungen, die es bei einer Stock-Rom nicht gibt (hier am Beispiel vom Xiaomi Redmi Note 11).
Nachteile der Stock-Rom
Mit „Stock-Rom“ bezeichnet man das originale Betriebssystem. Dieses ist genau auf Ihr Smartphone bzw. auf dessen Komponenten (Wifi, Hotspot, FM-Radio-Chip, Kamera, usw.) zugeschnitten. Alles schön und gut. Dummerweise besitzt diese vom Hersteller des Smartphones installierte Rom nicht selten einen Haufen Bloatware (also meist unnütze Programme), die den Speicher beanspruchen und oftmals auch nach Hause telefonieren. Sie fressen also (RAM-) Speicherplatz und verkürzen die Akku-Laufzeit. Zudem wird immer das gesamte Google-Framework installiert sein, was ich aus Datenschutzgründen (und auch aus Stromspar-Gründen) als störend empfinde.
Denn eigentlich benötigt solch ein Smartphone lediglich das pure Android und nicht eine vom Hersteller „aufgemotzte“ Version. Oftmals wird dieses auch als AOSP bezeichnet. Gewünschte Zusatzfunktionen (Gesten, Stromsparfunktionen, Live-Display, „On the Go Mode“, „Koffein“, …) lassen sich leicht nachinstallieren, wenn man so etwas braucht. Mein Samsung Galaxy beispielsweise besitzt „nur“ einen RAM Speicher von 2 GB. Nutze ich die opulente Stock-Rom, mit der das Gerät ausgeliefert wird, ist dieser Zwischenspeicher schnell aufgefüllt. Das Ergebnis: Habe ich im Browser mehrere Tabs offen und greife auf diesen später zurück, startet er komplett neu. Das ist ärgerlich, wenn alle Tabs erneut geladen werden müssen. Auch andere Anwendungen starten neu (und verbrauch dadurch mehr Strom), da sie nicht mehr im RAM „gehalten“ werden können. Ein pures Android ist hier wesentlich schlanker. Nutze ich hier ein AOSP nahes Custom Rom wie beispielsweise das bekannte Lineage-OS (englischsprachige Seite), läuft mein Smartphone viel flüssiger und ich habe viel mehr RAM-Speicherplatz frei. Zudem habe ich mehr Speicherplatz frei, um weitere Anwendungen installieren zu können und: Es laufen hier einfach viel weniger Prozesse im Hintergrund. Ich habe mehr Kontrolle über mein Smartphone!
Weiterhin spielt ein Hersteller Android-Updates auf eine neue Version immer nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt aus. Beispielsweise besitze ich ein altes Huawei Honor aus dem Jahre 2013. Dieses kam ab Werk mit Android 4.2.2 (Jelly Bean). Für einen gewissen Zeitraum konnte man über die interne Update-Funktion ein Upgrade auf Kitkat (Android 4.4) erhalten (das geht schon lange nicht mehr). Mehr war über den offiziellen Weg nicht drin. Viele Apps benötigen heute aber eine höhere Android-Version. Für dieses Modell gibt es aber einige Modder, die Custom Roms für mein Handy „portieren“, also anpassen. Ich habe so für das alte Honor-Telefon ein Android Nougat zur Verfügung, an welches der Hersteller Huawei nie dachte! Angepasste Custom Roms für sein Gerät findet man primär auf der englischsprachigen Seite XDA.
Typische Modifikationen einer Custom Rom
Die Original-Android-Roms (Stock-Rom) sind häufig schon mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet, wodurch sich die Hersteller von den anderen abzuheben versuchen. Denn im Kern nutzen ja alle das pure Android. Ein solches Feature wäre zum Beispiel, dass der Klingelton aus geht, wenn man das Handy umdreht. So etwas hat Android selbst zunächst gar nicht eingebaut.
Bei den Custom Roms gibt es häufig noch viel mehr solcher Funktionen und auch viele optische Anpassungsmöglichkeiten: Man kann z. B. die Helligkeit des Displays mit einem Wisch auf der Statusleiste ändern, die Uhr mittig positionieren und das Datum daneben einblenden, die Akku-Anzeige anpassen (Kreis mit inneren Prozentsatz. Man kann die Hardwaretasten neu belegen (z. B. Doppeltipp wechselt zwischen den beiden letzten Apps), das Ausschaltmenü mit weiteren Funktionen bestücken (Taschenlampe, Neustart ins Recovery, …), einen Kompass bei den Kacheln des Schnellzugriffs einblenden oder bestimmte App-Verknüpfungen, den Klingelton leise beginnen lassen, Nachrichtentöne in einem bestimmten Zeitraum nur einmal abpielen (kein Ding Ding Ding bei Whatsapp) und und und. Die einzelnen Funktionen sind je nach Rom unterschiedlich.
Ich selbst schätze übrigens Custom Roms, die gar keine dieser zusätzlichen Features besitzen, also möglichst pur sind. Denn ich installiere stets das „Xposed Framework“ und dann das Modul „Gravity Box“. Diese Gravity Box besitzt nämlich all diese Anpassungsmöglichkeiten ebenfalls.
Nachteile einer Custom Rom (sie machen auch Ärger)
Ich habe mich in den letzten fünf Jahren mal mehr mal weniger mit alternativen Android-Roms für meine drei Handys befasst. Eines darf gesagt sein: Ich war nie zu 100% zufrieden damit. Zu erwähnen sei hier aber, dass meine Smartphones nicht in den offiziellen Listen von z. B. Lineage (oben verlinkt) oder der Resurrection-Remix-Rom (ein pures Android mit vielen zusätzlich anpassbaren Features) auftauchen.
So schaut es aus, wenn man über das Custom Recovery eine Custom-Rom installiert.
Auch unter den offiziellen Versionen von Paranoid Android tauchen meine Geräte leider nicht auf. Ich musste immer auf inoffizielle „Builds“ aus dem oben verlinkten XDA-Forum zurück greifen. Und diese besaßen bei meinen Geräten immer gewisse Macken, die sich erst nach einiger Zeit als solche heraus stellten (zunächst läuft alles flüssig):
Keine Mobilfunk-Verbindung: Imei nicht erkannt
Der schlimmste Fehler zuerst: Nach dem Aufspielen einer neuen Rom werden keine mobilen Netzwerke mehr erkannt und häufig funktioniert das W-LAN-Modul ebenfalls nicht. Ganz wichtig: Bevor Sie eine Custom Rom aufspielen, informieren Sie sich, wie man bei Ihrem Gerät von der Imei ein Backup anlegt! Ansonsten haben Sie ggf. nur noch einen teuren MP3-Player mit Taschenrechner-Funktion. Bei meinem neuen Samsung Galaxy wurde die Imei bei jeder neuen Rom erkannt. Alles lief gut. Beim alten Honor musste ich jedes Mal ein Backup einspielen. Ansonsten kamen keine Netzwerk- und Mobilfunkverbindungen zustande.
Übrigens: Bei meinen ersten Gehversuchen mit dem flashen einer anderen / fremden Rom hatte ich dies natürlich nicht beachtet. Hier half mir später der sogenannte IMEI-Generator: Am Computer muss man die Imei-Nummer (befindet sich auf der Handy-Verpackung, unter dem Akku [falls wechselbar]) eintippen und der Imei Generator erzeugt darauf hin eine Datei. Diese muss in eine Zip-Datei mit vordefinierter Ordner-Struktur verpackt werden und mittels dem Custom-Rom geflasht werden. Mann kann jene Datei („MP0B_001“) aber auch manuell mittels dem Custom Recovery in den korrekten Ordner schieben. So besitzt das Custom Recovery „TWRP“ ja die Möglichkeit, mittels USB-Kabel die interne SD-Karte auf einem Laptop anzeigen zu lassen („Mount USB Storage“). Und es besitzt unter „Advanced“ einen Dateimanager. Mit diesem kopiert man die MP0B_001-Datei in den System-Ordner „/data/nvram/md/NVRAM/NVD_IMEI“. Als nächstes setzt man die Berechtigungen dieser Datei mittels TWRP auf 755.
Danach hatte das neue Android die Imei auslesen können bzw. das Mobilfunknetz funktionierte. Zum Imei-generator gibt es hier ein Video zur Anleitung. Dummerweise besitzen heute nur wenige Smartphones noch einen wechselbaren Akku (unter dem ein Aufkleber mit der Imei-Nummer ist). Daher unbedingt vor dem Installieren einer Custom-Rom in die Einstellungen der (bisherigen Rom) gehen und dort unter Telefon-Info die Imei-Nummer ansehen bzw. abschreiben! Oder man findet sie halt auf der Verpackung des Telefons, wenn man diese noch hat.
Mobilfunk verbindet sich beim Neustart sehr langsam
In diese Richtung geht auch ein anderer „Soft-Bug“: Zwar erkennt das Gerät die Mobilfunkverbindung. Das Einwählen dauert nach einem Neustart ungewöhnlich lange. Dies ist bei meiner Stock-Rom ganz anders. Aber wer startet das Handy schon ständig neu? Diesen kleinen Fehler kann man ignorieren. Er zeigt aber, dass hier irgend etwas nicht ganz sauber läuft.
VoLTE oder VoWifi gehen nicht
Moderne Smartphone können die Datenleitung zum Telefonieren nutzen – also die Mobilfunkdaten „VoLTE“ oder ein W-LAN-Netz „VoWifi“. Hierdurch kann zum einen während eines Gespräches das 4G-Datennetz genutzt werden (nachdem 3G hierzulande abgeschaltet wurde) und zum anderen verbessert sich die Sprachqualität deutlich. Bei VoWifi benötigt man nicht einmal mehr Empfang des Mobilfunknetzes und kann dennoch mit der eigenen Nummer telefonieren. Dumm nur: Bei vielen Custom-Roms funktioniert dies nicht so geschmeidig oder gar nicht, wie man es von einer Stock-Rom kennt.
Android-Handy startet nicht
Diesen Fehler sehe ich mittlerweile recht gelassen. Bei einigen Custom-Roms kann es sein (insbesondere, wenn das Xposed-Framework installiert ist), dass das Betriebssystem zunächst nicht hochfährt. Abhilfe schafft ein erneuter Befehl zum Starten. Bei meinem Samsung Galaxy muss ich dann einfach Power + Volume Minus gedrückt halten. Dies muss ich dann teils mehrmals machen. Aber dann fährt das Handy korrekt hoch. Da ich es normalerweise sehr selten neu starte, gebe ich mich mit dem Fehler ab.
GPS fehlerhaft
Da ich die Google-Play-Dienste komplett ignoriere (ich installiere mir das Google-Set gar nicht erst bei einer frischen Custom Rom) fehlt mir auch die Funktion, dass mein Handy durch W-LAN-Netzwerke und Funkmasten geortet werden kann. Daher setze ich immer auf GPS (und übermittele dadurch keine Positionsdaten an Google).
Bei einigen Roms gab es immer wieder Probleme mit der GPS-Ortung: Der Fix erfolgte sehr langsam oder die Satellitenanzeige (bei meiner Routen-App) flackerte ständig bzw. es schien so, als würde man permanent mit den Satelliten neu verbunden.
Wenn die Rom Root-Rechte hat, kann man sich hierzu einmal die gps.conf mit einem Root-Explorer ansehen. Diese Datei befindet sich auf dem Gerät unter /etc/gps.conf
Der Inhalt meiner für Deutschland angepasste Datei sieht so aus:
NTP_SERVER=2.de.pool.ntp.org
NTP_SERVER=3.de.pool.ntp.org
NTP_SERVER=0.de.pool.ntp.org
NTP_SERVER=1.de.pool.ntp.org
NTP_SERVER=de.pool.ntp.org
XTRA_SERVER_1=http://xtra1.gpsonextra.net/xtra.bin
XTRA_SERVER_2=http://xtra2.gpsonextra.net/xtra.bin
XTRA_SERVER_3=http://xtra3.gpsonextra.net/xtra.bin
INTERMEDIATE_POS=1
Wer eine Firewall auf dem Handy einsetzt, sollte „GPS“ freigeben. Denn dadurch kann ein Fix wesentlich schneller (und auch in Räumen) erfolgen.
Meine Custom Rom hatte wohl ein Afrikaner angepasst und entsprechend die gps.conf geändert. Startete ich eine Navigation, war ich zunächst plötzlich in Nordafrika! Hinweis: Das Ändern der gps.conf wirkt sich sicherlich nur auf den „schnellen Fix“ mit Unterstützung der Datenverbindung aus, nicht aber auf die reguläre GPS-Funktionalität der ROM.
Hinweis: Wer auch ohne Google-Service-Dienste eine W-LAN-, Mobil- und Bluetoothortung haben möchte, der kann sich einmal das Projekt „MicroG“ anschauen. Mir selbst reicht die Offline-GPS-Ortung völlig aus.
Fehlerhaftes W-LAN
Eine weitere Unannehmlichkeit viel mir bisweilen auf: Bei manchen (nicht allen) Routern verband sich das W-LAN ständig neu. Entsprechend wurde stets eine Toast-Nachricht angezeigt. Sehr nervend. Oder: Wenn ich daheim meinen Router neustartete (er geht nachts automatisch aus, da ich für meinen Schlaf kein Wifi benötige) verband sich das Handy nicht mehr neu. Bei einige Routern kam zwar kurz eine Verbindung zustande, brach dann aber schnell wieder ab. Hier weiß ich leider nicht, ob es eine entsprechende Konfigurationsdatei unter Android gibt. Offenbar war meine Custom-Rom für ein anderes Land / für einen anderen Wifi-Standard / für eine andere Region konfiguriert. Mit der Stock-Rom gibt es derlei Fehler nicht.
Wifi deaktiviert sich stets selbst
Einen noch unerfreulicheren Vorfall hatte ich jüngst: Ich konnte das Wifi-Modul gar nicht erst aktivieren. Es deaktivierte sich stets von selbst. Der Fehler ist hier eine falsch zugewiesene MAC-Adresse des Moduls: 02:00:00:00:00:00. Leider weiß ich nicht, wie ich dies beheben kann und musste mich nach einer anderen Custom-Rom umsehen.
Eine weitere unschöne Begebenheit hatte sich bei einer weiteren Custom-Rom eingestellt: Mein altes Smartphone nutze ich als Anrufmonitor für den Festnetzanschluss meiner Fritzbox. Hierzu ist eine permanente WLAN-Verbindung nötig, was man je bei Android eigentlich aktivieren kann – Eigentlich: Die Custom Rom ignorierte diese Einstellung und die Wifi-Verbindung ging stets in den „Schlafmodus“ und das Handy wurde nicht mehr über einkommende Anrufe via FritzBox informiert.
Dummerweise merkt man derlei Bugs erst viel später, nachdem man eigentlich zufrieden mit der neuen inoffiziellen Android-Version für sein Smartphone war.
VPN
Sie nutzen gerne VPN, um die besuchten Websites für den Admin des Routers zu verschleiern, in dessen W-LAN-Netz Sie gerade eingeloggt sind? Dann testen Sie es, gleich nachdem Sie eine neue Rom installiert haben. Bei meinem besagten älteren Honor-Smartphone funktioniert nämlich unter keiner einzigen Custom-Rom das VPN-Modul. Ich kann mich zwar verbinden. Aber es gibt keine Internetfreigabe („Seite nicht gefunden“).
Hotspot
Das selbe gilt für den Hotspot: Sie können aus Ihrem Android-Telefon ja leicht einen Hotspot erstellen: Bei einem z. B. Laptop taucht dann in den W-LAN-Verbindungen Ihr Handy auf und Sie können mit dem zweiten Gerät die mobilen Daten des Smartphones nutzen. Auch hier gab es bei einigen Custom Roms Probleme. Die Hotspot-Funktion gehört gleich zu den ersten, die ich bei einer Neuinstallation teste. Bei einer ROM funktionierte zwar der Hotspot. Nach dessen Deaktivierung ging das WLAN aber nicht mehr an. Man musste dann das Smartphone neustarten.
Bluetooth
Auch Bluetooth gehört zu den manchmal kritischen Modulen. Bei mir war bisher aber nur eine einzige Rom betroffen: Es kam keine vernünftige Verbindung zu meiner Bluetooth-Box zustande. Generell dürfte dies aber meist auch mit einem alternativen Android funktionieren.
Mobilfunksignal setzt aus / Flugmodus-Bug
Einen weiteren unerfreulichen Fehler hatte ich nur ein Mal. Alle anderen von mir getesteten Custom Roms funktionierten in puncto Mobilfunknetz stets fehlerfrei (sofern das Gerät natürlich die IMEI erkennt). Aber bei der besagten Rom lief zunächst alles hervorragend. Wunderbar: Endlich mal ein für mein Handy inoffizielles Android, bei dem alles funktioniert. Irgendwann stellte sich aber heraus, dass die Mobilfunknetzanzeige leer war, dass also kein Empfang der Mobilfunkmasten möglich war. Es wurde kein Signal erkannt. Hier half nur ein Neustart des Smartphones. Wenn ich bei besagter Rom den Flugmodus aktivierte und danach wieder deaktivierte, war es wiederum nicht möglich, sich ins Mobilfunknetz einzuwählen. Ärgerlich! Sie sehen: Der Fehler steckt häufig im Detail und man bemerkt ihn anfangs erst überhaupt nicht.
Kein sauberer Neustart
Sie haben eine neue Rom geflasht und das Telefon hängt beim Start? Kenne ich! Starten Sie Ihr Handy erneut. Manchmal benötigt es (wie ein altes Moped) mehrere Anläufe.
Bei meinem Samsung muss ich hierzu die Power-Taste und die Lautstärke nach unten Taste zusammen gedrückt halten. Bei anderen Herstellern wird es etwas anders sein.
Funktioniert überhaupt kein sauberer Neustart (der Startbildschirm mit dem Android-Logo hängt) auch nach mehreren Versuchen, starten Sie das Telefon wieder in das Custom Recovery. Beim Samsung Galaxy muss ich hierzu Power + Home + Lautstärke nach oben zusammen gedrückt halten. Nun löschen Sie dort „Cache“ und „Dalvik Cache“ und versuchen das Starten erneut. Hilft auch dies nichts, müssen Sie über das Custom Recovery wieder Ihr altes Backup (Sie haben doch ein Nandroid-Backup?) einspielen oder eine andere Rom flashen (zuvor System und Data löschen).
Ton zu leise
Ich quatsche gerne mal in Whatsapp rein anstatt zu schreiben. Dies machen viele andere sicherlich auch gerne. Ein Bug viel mir dann auf: Der Ton war sehr leise. Dies ist ein typisches Problem einer Custom Rom. Man weiß nicht, wie es zu lösen ist.
Apropos Whatsapp: Bei einer Custom Rom funktionierte fast alles hervorragend. Bis ich einmal ein Video über Whatsapp einstellte. Das Querformat wird hier immer ins Hochformat verzerrt. Ich habe keine Ahnung, wie dem beizukommen ist. Bei einer Neuinstallation warnt Whatsapp übrigens auch vor der installierten unoffiziellen Android-Version bzw. bemerkt dies und sagt gleich, dass es eventuell zu einigen Problemen kommen könnte. Das größte Problem einer Custom Rom ist, dass die internen „Module“ des Handys (Mikro, Kamera, Funkmodule, Sensoren …) nicht korrekt angesprochen werden könnten.
Dazu können sich dann ähnliche Probleme gesellen:
Mikrofon schlechte Qualität oder viel zu leise
Auch wenn Tonaufnahmen genügend laut sind, so hatte ich mit einem externen Mikrofon zum Anstecken ein anderes Problem: Die Tonqualität war schlecht. Es „zischelte“ komisch. Die Rom war also nicht zu 100% kompatibel zu dem Modul für Tonaufnahmen, also zu der Soundkarte meines Handys. Bei einem PC würde hier einfach ein Treiberupdate helfen. Aber Treiber gibt es unter Android nicht, daher die vielen kleinen Inkompatibilitäten, die bei inoffiziellen Roms auftauchen können.
Bei einer anderen Rom war die Tonqualität OK. Aber der Ton war viel zu leise. Hier konnte ich durch viel Herumprobiererei in einer Systemdatei (mixer_paths_0.xml) etwas Abhilfe schaffen, wie hier beschrieben (englisch).
Kein Ton über die Lautsprecher
Jüngst hatte ich doch wieder mit einer Custom Rom für meinen Androiden experimentiert. Alles lief zunächst. Ich bin an dieser Stelle mittlerweile zunächst skeptisch. Und tatsächlich: Nachdem ich alles konfigurierte und alles vermeintlich lief, stellte ich irgendwann fest: Es wird überhaupt kein Ton über die Lautsprecher ausgegeben! Ganz am Anfang ging es jedoch.
Meine Güte. Keine Einstellung brachte hier Erfolg, auch nicht ein erneutes Installieren über das Custom Recovery. Ich musste über ein Computerprogramm (bei Samsung das PC-Programm „Odin“) die orginale Firmware wieder aufspielen. Danach lief der Ton wieder. Nun erneut die angepasste ROM geflasht (zuvor wieder das Custom Recovery) und siehe da: Der Ton geht wieder. Ich habe keine Ahnung, wie es zu diesem Fehler kommen konnte. Über die Kopfhörer lief der Sound übrigens.
Kamera verzerrt und alle Linsen nicht ansprechbar
Ein weiterer Fehler, der mir bei meinen vielen Tests aufgefallen ist: Die Kamera macht zwar gute Bilder. Das Vorschaubild ist jedoch immer verzerrt. Es wird gestaucht. Damit kann ich aber noch leben.
Bei einer Rom hatte ich ständig Probleme mit WhatsApp. Hier waren alle Videos ins Hochformat gestreckt, auch wenn diese im Querformat aufgenommen wurden. Sehr gewöhnungsbedürftig.
Moderne Smartphones besitzen häufig mehrere Linsen. Zu nennen wäre hier hauptsächlich die Ultra-Weitwinkellinse, die Makro-Linse und die Effekt-Linse, welche zur Berechnung von einer Hintergrundunschärfe behilflich ist. Oft werden diese weiteren Linsen von einer Custom-Rom nicht angesprochen. Wer diese neuen Fotofunktionen schätzt, wird mit einem alternativen Betriebssystem auf dem Android-Smartphone eventuell nicht glücklich werden und bleibt dann besser bei der original Stock-Rom.
Videos werden im Browser nicht abgespielt
Womit ich aber nicht leben kann, ist, dass Videos im Browser (egal welchen) bei einer (nicht allen) inoffiziellen Rom für mein Huawei-Handy nicht abgespielt werden: Der Ton läuft, zu sehen bekomme ich nur ein Standbild. Auch dies ist ein typischer Bug, den man erst später kennen lernt und der bei der Stock-Rom natürlich nicht vorkommt.
FM Radio geht nicht
Einige Handys besitzen die Möglichkeit, ganz normales Radio (analoges Radio über den Äther) zu empfangen. Hierzu ist natürlich keine Internetverbindung nötig. Meist ist die Radio-App nicht dabei. Aber man kann sich ja z. B. Spirit Radio herunter laden bzw. installieren. Doch oh Weh! Nur ein Pfeifen war bei mir zu hören. Obwohl Signale empfangen wurden (die RDS-Anzeige zeigte schon Sender an), gelang es mir nicht, den Ton zu hören.
Bei einer anderen Rom hatte ich wenigstens die Möglichkeit dazu, wenn ich zuvor mit dem normalen Mediaplayer irgendeine lokale Datei abspielte, stoppte und zum Radio wechselte. Dann lief es. Aber dies ist doch ein recht umständliches Prozedere.
Screenshot von schlechter Qualität
Eine weitere seltsame Erscheinung hatte ich einmal mit dem Anfertigen von Screenshots: Diese waren plötzlich S/W und mit einem ganz geringen Tonwertumfang versehen (Treppchenabstufungen). So ein Fehler würde mich natürlich nicht davon abhalten, die Rom weiter zu nutzen.
Plötzlicher Neustart
Bei mir kam es auch manchmal vor, dass mein Handy mittendrin abstürzte bzw. sich plötzlich neu startete. Allerdings passierte dies immer bei der Stock-Rom, die ich aber – dank Root – zünftig bearbeitete, d. h. viele System-Apps löschte, Wakelocks unterband, Prozesse einfror. Man muss für derlei Modifikationen viel Zeit mitbringen und viel nach dem Prinzip „Trial & Error“ (über einen längeren Zeitraum) testen bzw. sich Notizen zu den Änderungen machen:
Kompromiss: Stock Rom säubern und Features nachinstallieren
Bei dieser Menge an Fehlern (es kommen je Rom natürlich nicht alle zusammen vor) bin ich nun dazu über gegangen, die originale Stock Rom meines Handys zu säubern (Bloatware deinstallieren) und vermisste Funktionen nachzuinstallieren.
Das Deinstallieren von unnötigen Systemdiensten geht nur, wenn das Handy bzw. die aktuelle Rom gerootet ist. Mit der App „Titanium Backup“ kann man ein Backup der gewünschten Systemapps / der Bloatware machen und diese danach komplett deinstallieren. Insbesondere habe ich bei mir alle Google-Anwendungen „runter geschmissen“ sowie auch das Google-Framework („Play Dienste“). Aber auch solche Dienste wie „Samsung Push Service“ und dergleichen, die nur unnötig Strom und RAM-Speicher beanspruchen.
Als nächstes installiere ich immer das ganz oben im Artikel erwähnte „Xposed Framework“ und hierfür das Modul „Gravity Box“. Nun habe ich auch Zugang zu vielen kosmetischen Hacks und zu gewissen zusätzlichen Systemeinstellungen. Xposed läuft bei meinem Samsung Galaxy unter Android 8.1, welches ich mit Magisk gerootet habe. Xposed gibt es hierfür als Magisk-Modul. Das funktioniert. Bei Android 9 gibt es scheinbar Probleme, Xposed einzubinden.
Dies ist der für mich beste Kompromiss: Alle Funktionen (VPN, FM-Radio, Kamera, GPS, Mikro, …) laufen sauber, dennoch ist die Rom nun einigermaßen schlank. Beim Deinstallieren von Systemapps sollte man aber unbedingt zuvor ein Nandroid-Backup des gesamten Systems mittels dem Custom-Recovery vornehmen. Denn deinstalliert man die falsche System-App, kann es vorkommen, dass das System nicht mehr hochfährt bzw. nicht mehr korrekt funktioniert.
Was macht man eigentlich mit 900 Apps?
Öm ist aber viel Arbeit, um ein Handy mit einem anderen Rom zu füllen.
Gerade Foto machen ist den blöd weil ja das Stock rom genau angepasst wird aufs handy und kamera.
Frage mich sowiso was das heute bringt 6-16 GB RAM 128gb-1tb Speicher, Plus noch SD card auch bis zu 1 tb.
Also auf meinen Handy hab ich 900 Apps installiert, ist immer noch so schnell wie am Anfang und 10 Stunden ohne Strom, da sind die blod Ware ein Pups im system.
Apps muss man ja nicht mehr löschen sondern in Ruhestand setzten, da werden die nicht Geupdatet und brauchen auch kein RAM.
Ich hab Facebook und die bixby Routinen im Ruhestand da tut auch nix nach hause funken.
Google play und alles was dazugehört dient dem Schutz des Handy Benutzers, weil der prüft jede App wo geladen wird auch side downloads.
Den hab ich so 150 Apps wo ich bezahlt habe, die würden den alle nicht mehr laufen, auch Banken Apps laufen mit anderen Roms nicht, und auch ein opensource Messenger bringt mir nix wenn keiner den benutzt, den will ich ja auch nicht wider ins Mittelalter zurück weil der ja nix hat, weil alles Opensoucer sein muss.
Auch da ohne whatsapp geht nix.
Und bei Abo mit Hardware ist sowiso alle 2 Jahre ein neues handy, und da stören die Programme wo dabei sind auch nicht mehr, und geupdatet wird auch bis zum schluss.
Und wenn ich so an die standart Kamera app denke bei Samsung kommt auch keine andere ran hab sicher 30 Kamera Apps versucht, alles Müll dagegen, opensource fang ich in dem Bereich gar nicht anzu suchen.🤮
Das einzige was ich ersetzt ist der Desktop, seit ich ein Handy hab wird der immer ersetzt, 2 Vorteile jedes Handy sieht gleich aus. Zuerst next launcher den next 3d laucher und als der launcher 6 monate nicht Geupdatet wurde, umgestellt auf Nova launcher gerade jetzt 8.02.
Ich liebe Einstellungen da ist aber nix mit den Handy eigenen Desktop zum einstellen.
Der Vorteil einer Custom Rom ist für mich ein meist „sauberes“ und „schlankes“ System ohne die vielen Komponenten und Apps, welche permanent „nach Hause“ funken, also ein eher unkommerzielles System. Ich habe eine Netzwerküberwachung und sehe dann, wie viele unnötige Verbindungen zu diversen Servern aufgenommen werden. Aber ich bin auch, zugegeben, etwas pedantisch hier.
Bereits bezahlte Apps kann man via Aurora-Store installieren. Kaufen muss man sie jedoch über den originalen Playstore. Ich nutze für letzteres ein auf meinem PC simuliertes Android.
Was die Kamera-App anbelangt gebe ich Dir hier Recht. So ist auch meine Erfahrung. Den Nova-Launcher nutze ich auch.