ausreichend Power bei Wanderungen
Outdoor: Den Smartphone Akku unterwegs nicht leer werden lassen
Als Fahrradfahrer habe ich mein Smartphone insbesondere auf langen Touren dabei. Auch wenn ich „Outdoor“ Wanderungen mache, ist das Handy unterwegs am Mann, insbesondere wenn es in völlig fremde und entlegene Gegenden geht. Ich verlasse mich hier nämlich auf meine Kartenapp. Doch was tun, wenn der Akku leer wird?
Ich bin ein Freund des Zeltens und von Outdoor-Trips ohne konkretes Ziel. Hier darf mir mein Smartphone-Akku aber nicht schlapp machen, denn ich liebe es, eine Karten-App zu nutzen und so muss das Handy bei mir unterwegs viele, viele Stunden durchhalten. Ferner bin ich ein Freund von Musikfestivals im Sommer, z. B. vom Hurricane. Hier brauche ich eine Lösung, um mein Telefon über das Wochenende autonom mit Strom versorgen zu können.
Ein Abenteuer oder ein feiner Ausflug draußen in der Natur – Neudeutsch auch „Outdoor“ genannt – muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man ein Handy benötigt. Ja, oft ist es sogar noch besser, wenn man einmal Abstand vom Alltag bekommt und nicht ständig erreichbar ist. Viele Menschen lassen sich gerade deshalb auf Roadtrips und Reisen ins Outback ein: Möglichst weit weg von zu Hause sein, um sozusagen auch eigene Grenzen auszutesten und „losgelöst“ zu sein.
Doch Fakt ist auch, dass viele heutzutage absolut nicht mehr ohne ein Smartphone auskommen. Dieses ist natürlich nicht zwingend notwendig (das hatte ja früher auch niemand), dennoch kann dieser kleine Minicomputer draußen in heiklen und gefährlichen Situationen hilfreich sein oder sogar das Leben retten. Voraussetzung freilich: Das Handy muss Saft haben. Es gibt nun verschiedene Wege, den Handyakku unterwegs am Leben zu erhalten.
Unterschiedliche Situationen – unterschiedliche Anforderungen
Gängige Situationen, in denen man sein Smartphone möglicherweise auch unterwegs im Ausland benötigt, sind beispielsweise jene, wenn man schlicht den Weg nicht kennt oder wenn man sich nach gewissen Institutionen in der Nähe erkundigen möchte. Früher, als es noch keine Smartphones gab, gab es kaum Möglichkeiten, den Weg zu finden, wenn man sich in einem Land nicht auskannte und auch keine hilfsbereiten Menschen in der Umgebung waren. Hier musste man mit Kompass und Karte umgehen können (das muss auch erstmal gelernt sein).
Vorausgesetzt, man hat Internetempfang im Ausland (nur mit einer entsprechenden Auslandsflat zu empfehlen), reicht es bereits aus, die Google Maps App zu öffnen und man kann seinen eigenen Standort einsehen – Anschließend führt einen die App zum Ziel. Ich selbst empfehle insbesondere im Ausland die App Osmand. Sie ist vom Internet völlig unabhängig, da sie Offline-Kartenmaterial nutzt, welches man bequem und aktuell aus der App selbst herunter laden kann. Ferner kann sie primär auf die GPS-Funktion des Telefons zurück greifen (Satellitenortung). Dies ist insbesondere draußen auf dem Land notwendig. Denn hier wird es kaum Funkmasten geben.
Auch eine Notfallsituation kann den aufgeladenen Akku unterwegs überlebenswichtig machen: Ein Outdoor Trip bedeutet meist, dass man eher wenig besiedelte Landschaften erkundet. Wer hier einen Unfall begeht oder sich in einer gefährlichen Situation befindet, ist hilflos, wenn er nicht mit dem örtlichen Notruf telefonieren kann. Einige verwenden das Smartphone aber auch bei ihrem Trip lediglich zum Spaß. Zum Beispiel um Bilder des Abenteuers in den sozialen Netzwerken zu teilen oder die daheimgebliebenen Freunde zu kontaktieren. Da ist der Spaß natürlich geschmälert, wenn der Akku schnell leer ist. Doch dies lässt sich freilich auch unterwegs „outdoor“ verhindern. Je nach Anforderung muss man sich mit einem externen Akku behelfen – einer sogenannten „Powerbank“. Diese gibt es in verschiedenen Größen bzw. Leistungsvarianten.
Eine Outdoor-Powerbank für das Smartphone
Outdoor Powerbanks sind keine gewöhnlichen mobilen Ladegeräte. Sie sind zumeist deutlich robuster gefertigt und bringen nicht selten eine gummierte Außenhülle mit. So sind sie vor einem Aufprall geschützt. Zusätzlich sind sie so dicht verarbeitet, dass weder Staub noch Wasser in die Powerbank eindringen kann. Hierbei muss es sich allerdings um gute Qualität handeln, wenn man keinen Wasserschaden oder ähnliches riskieren will. Ansonsten funktioniert das Ladegerät aber wie die bekannte Steckdose. Anschalten, das Handy anschließen und der Smartphone Akku wird wieder aufgeladen. Somit hat man einen guten Helfer zur Hand, wenn der Handyakku leer ist.
Im Bild sehen Sie eine solche Powerbank. Meine ist jedoch eine normale für die Zivilisation ohne Schutz gegen Sand oder Stöße. Sie wird zunächst zu hause an der Steckdose (oder gar unterwegs via Solar [siehe etwas weiter unten in diesem Artikel]) geladen. Danach kann man damit das Handy unterwegs mit Strom versorgen.
Die (Outdoor-) Powerbank muss allerdings komplett aufgeladen sein, und genügend Kapazität mitbringen. Hierbei gibt es ein paar Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren kann:
Welches externe Akku-Modell lädt wie oft?
Orientieren muss man sich an der elektrischen Kapazität, die in „mAh“ (Milliamperestunden) auf der Verpackung / Hülle angegeben ist. Bei der Umrechnung Handyakku Kapazität – Kapazität der Powerbank gehen jedoch rund 30% der Kapazität verloren, was man einkalkulieren muss. Der Energiegehalt der Powerbank hat eine niedrigere Nennspannung gegenüber dem Handy-Akku. Hat der Akku des Handys zum Beispiel 3000 mAh, so benötigt man mindestens 30% mehr, um den Smartphone Akku komplett voll aufladen zu können.
Wenn aller Strom weg ist, hilft das Solar-Ladegerät
Es gibt auch noch externe Handy-Akkus mit eingebautem Solarpanel!
Der Vorteil gegenüber einer normalen Powerbank liegt auf der Hand: Diese Geräte sind solarbetrieben und man ist so von keiner Stromquelle abhängig. Denn irgendwann wird auch die Kapazität der größten Powerbank zuneige gehen. Je nachdem, wie lange man unterwegs ist, müsste man sie also ständig wieder aufladen.
Mini Solar Akkus arbeiten mit kleinen Solarzellen, die die Powerbank aufladen. Sonnenenergie wird also in Strom für umgewandelt und dann in einem „Riegel“ gespeichert. Anschließend kann man daran das Smartphone oder Tablet anstöpseln bzw. aufladen.
Zu empfehlen sind allerdings nur Modelle mit einem großen Panel, die man zum Beispiel am Rucksack anbringen kann:
So wird die Powerbank während der Tour aufgeladen und kann bei Bedarf wieder Energie abgeben. Dies funktioniert sehr gut in Gebieten mit genügend Sonneneinstrahlung. Recht kleine Solar-Panele eignen sich nur, wenn tatsächlich die Sonne kontinuierlich „knallt“ und man sich nicht (in den Schatten) bewegt. Daher sind eher größere zu empfehlen, die man mit einem Karabinerhaken am Rucksack befestigen kann (siehe Foto) und auch im Schatten noch genügend Strom zum Aufladen liefern.
Lesen Sie bei Interesse auch den Artikel: Solarladegerät – Wie effizient wird ein Smartphone geladen?
Viele dieser Solarpanele besitzen jedoch keinen eingebauten Akku: Sie sind dazu gemacht, an einer konventionellen Powerbank (siehe oben) angeschlossen zu werden, um diese wieder mit Strom zu versorgen. Idealerweise werden Sie, falls möglich, direkt an das Handy angeschlossen (denken Sie an die 30 % Ladeverlust).
Laden des externen Akkus über den Fahrraddynamo
Dies betrifft jetzt nur Zeitgenossen, welche lange Touren mit dem Fahrrad machen (so wie ich): Man kann den externen Akku unterwegs auch mit dem Fahrraddynamo laden, wenn man die Powerbank gerade nicht benötigt (und in der Fahrradtasche verwahrt. So handhabe ich es. Über das Laden des Handys unterwegs auf dem Fahrrad hatte ich einen eigenen Artikel geschrieben. Freilich lässt sich das Smartphone so auch direkt laden. Der Weg über einen Zwischenspeicher bevorzuge ich jedoch, um den eingebauten Akku elektrisch zu schonen. Denn beim Fahren wird der Ladestrom ständig an- und ausgehen. Da wäre ich bei teuren Handys vorsichtig und puffere dies lieber mit einem „dazwischen geschalteten“ Zusatzakku.
Fazit
Die beiden oben genannten Varianten sind nicht allzu teuer und dennoch relativ verlässlich. Man kann zwar das Handy ausschalten und Akku sparen. Doch auch auf diese Weise wird er auch irgendwann zuneige gehen.
Mein Tipp: Bei den lippenstiftgroßen extra-Akkus kann man auch mal zum Noname-Artikel greifen. Soll es jedoch etwas für den mehrtägigen Outdoor-Einsatz sein (und möchte man einen solchen mehrmals machen) dann empfehle ich klar ein Markengerät (z. B. von Anker). Hier verhält es sich genau so wie bei den Akkus von Digitalkameras oder für Laptops: Billig gekauft ist zweimal gekauft. Akkus sind technisch recht komplexe Komponenten (auch, wenn sie nicht danach aussehen).
Nur solch ein Solarpanel ist tatsächlich effizient, wenn Sie Ihr Smartphone unterwegs ohne lange Ladezeiten mit der Sonnenenergie aufladen möchten. Idealerweise stöpseln Sie diesen Sonnenkollektor jedoch an eine kleinere Powerbank.
Insbesondere das Anschalten („Hochfahren“) des Smartphones verbraucht viel Energie. Sollte man das Handy nun über mehrere Stunden nicht benötigen, kann man es freilich ausschalten. So spart man wirklich Strom und kann es nur im Notfall bei Bedarf wieder anschalten. Wer das Handy bei seinem Outdoor-Trip jedoch insbesondere „Just for Fun“ mit dabei hat oder – so wie ich – damit mit einer Karten-App auf Entdeckungstour geht, der kann praktisch nicht auf eine externe Ladequelle verzichten.
Wer von all dem jedoch nichts hält und bei einem Outdoor-Trip wirklich den Kopf frei haben möchte, der macht es so, wie man es vor einigen Jahren noch tat: Jegliche Technik in der Natur einfach zu hause zu lassen.
Es ist richtig: bei Temperaturen unter +10° verlangsamen sich Prozesse und es gibt starken Leistungsverlust – bei meinem ebike verringert sich die Reichweite bei Frost auf etwa die Hälfte ! Aber meiner Erfahrung nach ist es bis 0° für phone und powerpack nur „halb so wild“, weil nämlich die Ladungsprozesse selbst Abwärme produzieren und zwar nicht wenig. Das wird auch eine Ursache für die Ladungsverluste sein. Die Geräte erwärmen sich sowohl bei der Aufnahme, als auch bei der Abgabe von Ladung. Man merkt es am phone deutlich bei den großen Stromfressern, am heftigsten beim Video-Chat: der Akku scheint zu glühen. Aber auch das powerpack erwärmt sich, wenn es geladen wird und wenn es Ladung abgibt. Der energetische Nachteil der Abwärme wird bei kalten Aussentemperaturen dann zum Vorteil. Ich habe unlängst meine powerpacks bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit dem Solarpanel auf dem Balkon problemlos laden können – es dauert etwas länger als bei Temperaturen über +10°, ich kann es nicht quantifizieren (ist auch schwierig wegen der meist sehr ungenauen Ladestandsanzeigen der powerpacks) aber wie gesagt: „es ist halb so wild.“ Ausserdem lädt man ja normalerweise nur bei Sonnenschein – die beträchtliche Strahlungswärme der Sonne kommt dann hinzu. Sie ist der Grund, warum man es leichter bei -5° in der prallen Sonne, als bei +5° bei dunkelgrauem Himmel aushält.
Wenn man damit rechnen muß, das phone unterwegs, erst recht outdoor zu laden, empfiehlt sich ohnehin das 2m-Kabel, das von Rudi beim „Zubehör“ zurecht gewürdigt wird. Damit kann man zB das phone in der Hosentasche und den Akku in der Innentasche der Jacke am Körper während des Ladens aufwärmen. Auf dem Rad mache ich es gerne so, den Akku in einer Tasche am Heck zu verstauen, und das 2-m-Kabel recht kunstvoll ums Oberrohr zum phone in der Lenkerhalterung zu wickeln. Schlimmstenfalls helfen die Kabelbinder, die man ohnehin im Bordwerkzeug haben sollte, bei der Fixierung. Es ist auch bei starker Kälte hilfreich, das powerpack zuhause in eine isolierende Verpackung einzuwickeln, etwa die „Knallfolie“ mit den Blasen. Selbst ein kleines Handtuch kann schon ausreichen, um bei einer Tagestour eine funktionsgerechte Temperatur für das Gerät lange genug aufrecht zu erhalten. Ich glaube, es müssen schon recht extreme Unternehmungen und Bedingungen sein, bei denen phone und powerpack durch Kälte wirklich funktionsuntauglich werden.
Super Tipps, vielen Dank dafür! Kannst du eine Empfehlung für „normale“ kompakte bzw. portable Solarpanels geben? Ich überlege, mir auch solche zu besorgen.