Mini-Lautsprecher zum auseinander Ziehen
Ziehharmonika-Prinzip: Externer kleiner Lautsprecher für das Smartphone oder I-Phone
Zum einen ist das Mobiltelefon längst ein perfekter Ersatz für den MP3-Player in der Tasche geworden. Zum anderen ist dessen Tonqualität ohne Kopfhörer, also nur mit dem integrierten Lautsprecher, wirklich schlecht und nur eine Notlösung. Ich habe mir die „Soundmurmel“: einen X-Mini II gegönnt und sehe mir diesen externen Lautsprecher nun einmal genauer an.
Ich wollte schon länger einen möglichst kleinen externen Lautsprecher für mein Smartphone haben, die Soundqualität und auch die Lautstärke sollte dabei natürlich ausreichen gut sein. Da beißt sich die Katze jedoch in den Schwanz. Als Kompromiss gibt es die Soundmurmel – einen ausklappbaren externen Lautsprecher, den „X-Mini II“. Zusätzlich besitzt dieser Mini-Lautsprecher einen eingebauten Verstärker, was für die nötige Lautstärke sorgt und kann weiterhin mit unendlich vielen anderen Xminis gekoppelt werden. Theoretisch kann man dann damit einen ganzen Ballsaal beschallen! Meine Soundmurmel ist zusammen geklappt etwas größer als ein Hühnerei und kleiner als eine Billardkugel. Zunächst soll aber kurz eine kleine Einführung in das Thema Klanqualität folgen:
Guter Klang vs. Baugröße
Geringe Größe und gleichzeitig eine gute Klangqualität ist seit jeher die Herausforderung im Lautsprecher-Bau. So sind die im Smartphone eingebauten Lautsprecher nur als schriller Notbehelf zu akzeptieren: Es gibt hier keinen sogenannten „Resonanzkörper“, da das Telefon (im Gegensatz zu zum Beispiel einem Kofferradio) äußerst flach und kompakt gebaut ist.
Meine Nachbarn z. B. sitzen öfter mal oben auf dem Balkon und streamen sich irgendwelche Serien über das Smartphone. Der Ton kommt aus den eingebauten Mini-Lautsprechern, prallt von der gegenüberliegenden Hauswand ab und gelangt zu mir: Ein äußerst hässlicher, hochfrequenter Sound ist dies, der mich dann ereilt, ja regelrecht eine Belästigung.
Hier kommt bereits die grundlegende negative Eigenschaft kleiner Gehäuse zum Tragen: Es ist hierbei nahezu unmöglich, Bässe gut wieder zu geben. Doch auch die Mitteltöne leiden enorm unter der geringen Größe entsprechender Gehäuse. Nur die Hochtöne werden ausreichen wieder gegeben. Da bei der geringen Größe von Smartphones jedoch die Basstöne und die Mitteltöne arg in den Hintergrund treten, verlieren sich die Hochtöne in einer Penetranz, die auf Dauer schwer auf die Ohren schlägt.
Die Soundmurmel: X-Mini Lautsprecher
Hier springt mein Xmini-Lautsprecher in die Bresche. Natürlich ist auch mit dem X-Mini kein Hochgenuss an Klang zu erwarten: Hierzu benötigt man immer eine ausreichend große Lautsprecherbox möglichst mit Holzgehäuse. Meine Soundmurmel bietet mir jedoch einen guten Kompromiss zwischen Baugröße und guter Klangqualität. Zudem sind die X-Minis ziemlich günstig, wenn man sich einen oder mehrere kaufen möchte.
Hier sehen Sie mein Smartphone und den angeschlossenen Mini-Lautsprecher: Den X-Mini. Dieser externe Lautsprecher lässt sich ohne Probleme auch an das I-Phone, an den Laptop, an den MP3-Player, … anschließen.
Der Clou: ausklappbarer Resonanzkörper für mehr Bass
Oben hatte ich bereits etwas über den sogenannten „Resonanzkörper“ geschrieben: Einen solchen Hohlraum benötigt jeder gute Lautsprecher, um vernünftig klingen zu können. Der X-Mini kann beides: sehr klein zu sein und dennoch einen entsprechenden Resonanzkörper bereit zu stellen. Dies funktioniert so, dass man ihn auseinander klappen kann! Er funktioniert nach dem „Ziehharmonika-Prinzip“: Zunächst ist der X-Mini eine äußerst kompakte Murmel, die ungefähr die Größe eines eher prächtigen Hühnereis besitzt. So passt sie in jede Hosentasche. Dreht man beide Elemente kurz gegeneinander, lässt sich sich ausklappen: Die Höhe vergrößert sich, der Resonanzraum wird größer, der Klang verbessert sich merklich! Insbesondere für die tiefen Töne, den Bass, ist dies unbedingt erforderlich. Für solch einen kleinen Lautsprecher ist der Klang erstaunlich voluminös.
Dies sind kleine Soundmurmeln, welche durch das integrierte Kabel einfach an das Smartphone gesteckt werden können (= minimaler Stromverbrauch). Sie werden einfach wie eine Ziehharmonika auseinander gefaltet und erhalten somit bei minimaler Ausgangsgröße einen Bass, den man nicht vermuten würde. Bereits eine einzige Soundmurmel ist dank eingebautem Verstärker laut genug, um eine ganze Dachterrasse beschallen zu können.
Anschluss an das Iphone / Smartphone
Es gibt beim X-Mini zwei / drei (je nach Modell) Anschluss-Möglichkeiten um den externen Lautsprecher am Smartphone anschließen zu können:
Eingebautes Mini-Kabel
Zunächst gibt es ein eingebautes Kabel. Dies ist äußerst praktisch, denn so muss man unterwegs nicht noch extra ein separates Kabel zum Anschließen mitnehmen. Der Xmini-Lautsprecher besitzt ein solches schon. An dessen Ende ist ein kleiner Klinkenstecker angebracht, der einfach in die Kopfhörer-Buchse des Smartphones (oder jedes andere Gerät mit diesem Standard-Anschluss) gesteckt wird. Obacht beim I-Phone: Achten Sie darauf, dass Ihr Iphone den größeren „3,5 mm“ Klinkenanschluss besitzt. Ansonsten ist ein Adapter (nicht dabei) nötig.
Hier sehen Sie das integrierte Kabel mit dem Klinkenstecker sehr gut. Es kann zum Transport sicher auf der Rückseite des X-Mini verstaut- und bei Bedarf einfach ausgeklappt werden.
Ein langes Kabel
Zum Lieferumfang des externen Mini-Lautsprechers gehört auch noch ein passendes längeres Kabel. Dieses Besitz an einem Ende eine Art Mini-USB-Stecker, welcher in den X-Mini geschoben wird. Am anderen Ende sitzt wieder ein 3,5mm-Klinkenstecker, der in das Smartphone gestöpselt wird:
Sicher wird Ihnen auch noch der größere USB-Stecker auffallen. Dieser dient zum Aufladen. Hierzu etwas weiter unten mehr. Das lange Kabel ist ungefähr 65 cm lang. Benutzt man dieses, muss das Smartphone nicht ständig am X-Mini kleben: Man kann es dann auch in die Hände nehmen bzw. es benutzen. Trifft man sich mit Freunden bei einem gemütlichen Picknick, so reicht das kleine Kabel jedoch aus, um den Lautsprecher mit dem Handy einfach auf die Decke zu legen. Die kleine Öse links im Bild dient für die Befestigung eines Bändchens. So kann man diesen externen Smartphone-Lautsprecher auch z. B. an die Wand hängen.
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Verbindung via Bluetooth
Eine Variante, bei der kein Kabel nötig ist, ist natürlich das Koppeln des externen Lautsprechers mit dem Smartphone via Bluetooth-Modul, also über Funk. Hierbei ist natürlich überhaupt kein Kabel notwendig. Es gibt zwei grobe Modelle:
- X-Mini ohne Bluetooth
- X-Mini mit Bluetooth-Unterstützung
Ich habe mich bei meinem Mini-Lautsprecher gegen die Bluetooth-Variante entschieden. Warum? Bluetooth frisst natürlich Strom! Ich persönlich bin sehr sensibel was den Stromverbrauch bzw. eine möglichst lange Akkulaufzeit meines Smartphones anbelangt. Daher hatte ich hierzu auch einen recht ausführlichen Artikel auf meinem Blog geschrieben: Stromspar-Tipps, die Sie vielleicht noch nicht kennen.
Die Klappe oben
Hinweis: Die neuen Modelle (Version 2) besitzen diese Klappe nicht mehr. Offenbar reicht die Strebe bereits aus, um den Lautsprecher genügend zu schützen.
Nachdem der Lautsprecher auseinander gezogen wurde, um den Resonanzraum für die Bässe und die Mitteltöne bereit zu stellen, muss zusätzlich die obere Klappe geöffnet werden! Diese gibt dann sozusagen die Hochtöne frei. Ich finde dieses Konzept wirklich klasse! So ist der Lautsprecher beim Transport wirklich gut geschützt.
Ausreichend laut dank eingebautem Verstärker
Die älteren unter den Lesern werden sich gerne noch an ihren guten alten Walkman erinnern. Früher nutzen wir auch hierfür ein externes Lautsprecher-Paar, um den Kassetten auch ohne Kopfhörer lauschen zu können. Der Lautstärkeregler am Walkman war dabei immer auf das Maximum gestellt und trotzdem waren die externen Lautsprecher meist immer zu leise. Ist ja auch klar: Die Lautstärke-Leistung war auf Kopfhörer abgestimmt, die sich naturgemäß immer direkt an den Ohren befanden und musste dementsprechend nie so hoch sein. Ein externer Lautsprecher benötigt hier aber eindeutig mehr Saft.
Ich rate daher von Zusatzlautsprechern ab, die keinen eingebauten Verstärker besitzen: Deren Lautstärke wird allerhöchstens im stillen Zimmerchen genügen. Nimmt man das Smartphone mit in die Küche, um sich den Abwasch mit etwas Musik aus sogenannten „Passiv-Lautsprechern“ (kein Verstärker) zu versüßen, werden diese wohl bereits hier zu leise sein, da die Leistung für die größere Membran des Lautsprechers bereits zu gering ist (im Gegensatz zu der winzigen Membran des eingebauten, aber viel zu „schrillen“ Smartphone-Lautsprechers).
Mein X-Mini II besitzt jedoch einen eingebauten Verstärker: Das (schwache) Tonsignal aus dem Smartphone wird also zunächst verstärkt, um dann an den Lautsprecher weiter gegeben zu werden. Die Lautstärke kann zum einen am Xmini selbst mittels einem Drehrad eingestellt werden. Zum anderen kann ich hier natürlich auch die Up-/ Down-Tasten am Handy nutzen. Stelle ich beides auf Maximum, erreiche ich bereits eine Lautstärke, bei der irgendwann man WG-Mitbewohner klopfen wird. Es ist also ausreichend laut.
Tipp: Normalerweise stelle ich die Lautstärke am Smartphone auf Mittel und variiere dann die Lautstärke mit dem Drehrad am X-Mini. Dies beugt einerseits Übersteuerungen („Kratzen“) vor. Und dann ist dies ein guter Kompromiss zum Stromsparen. Denn der eingebaute Verstärker bezieht seine Leistung ja über einen ebenfalls eingebauten Akku:
Der eingebaute Akku
Um den Verstärker mit Strom versorgen zu können, besitzt meine Soundmurmel einen eingebauten Akku. Dieser muss sein. Laut Hersteller hält jener ca. 12 Stunden durch – ausreichend lang also für jede Grillparty. Es gibt eine Kontrolllampe am Gerät: Leuchtet diese Blau, ist alles in Ordnung. Leider gibt es offenbar keine Warnanzeige für einen fast leeren Akku. So sollte man das Gerät sicherheitshalber vor dem nächsten Ausflug laden. Man kann es natürlich auch mit einer Power-Bank unterwegs aufladen. Zum Abschalten befindet sich ferner am Gerät noch ein haptischer An- / Aus-Schalter.
Den Akku aufladen
Zum Aufladen nutzt man ebenfalls das mitgelieferte Kabel: Man nimmt hierzu den kleinen Stecker, der ganz ähnlich aussieht, wie ein Micro-USB-Stecker, der auch in das Smartphone gesteckt werden kann, aber keiner ist! Er ist etwas größer. Diesen Stecker stöpselt man in den X-Mini. Am anderen Ende des Kabels befindet sich der ganz normale, große USB-Stecker. Diesen steckt man a) entweder in das Ladegerät des Smartphones oder b) einfach in einen Computer. Auch über einen solchen kann der X-Mini aufgeladen werden, da die USB-Buchse am Computer unter anderem Strom bereit stellt. Mit dem Ladegerät geht das Laden aber ungefähr doppelt so schnell.
Die Kontroll-Lampe am Boden gibt Infos über den Ladezustand:
- Rot: Es wird gerade geladen.
- Die Lampe ist blau: das Aufladen ist beendet.
Keinesfalls sollte man jedoch denken, dass das Xmini über den Klinkenstecker geladen werden kann! Das geht nicht. Man benötigt hierzu immer das USB-Kabel. Also nicht wundern, wenn der Lautsprecher irgendwann nicht mehr geht: Der eingebaute Akku muss nur (mit dem USB-Kabel) geladen werden.
Mono / Stereo
Beim X-Mini II handelt es sich um einen Mono-Lautsprecher! Die beiden Tonkanäle (Rechts und Links) werden zusammen gelegt und an den einzigen „Speaker“ übertragen. Ein gewisser Raumsound ist somit natürlich nicht möglich. Dies würde auch gar nicht gehen: Denn hierfür müsste man zwei Boxen aufstellen. Dies widerspräche sich aber mit dem Konzept dieses externen Lautsprechers: Viel Klang auf wenig Raum. Ich finde dies nicht schlimm. Wichtiger als ein Stereo-Sound sind mir die äußerst kompakten Maße, um auch unterwegs eine ausreichend gute Klangqualität in genügend hoher Lautstärke zu erhalten. Ein jeder dieser Mini-Lautsprecher stellt ja nur einen Kompromiss dar. HiFi bekommt man nur daheim mit der Stereo-Anlage oder über Kopfhörer.
Besteht man auf den Stereo-Sound, so gibt es hierfür jedoch die Baureihe X-Min Duo. Das „Duo“ steht eben für „zwei“ und so muss man dann eben zwei Soundmurmeln dabei haben. Ich möchte mich nur mit einer begnügen und nehme den Mono-Klang unterwegs in Kauf.
Es wäre technisch auch möglich, zwei Speaker in einem Gehäuse zu verbauen, wie es in machen Smartphones auch der Fall ist. Doch wäre verschenkte Liebesmüh‘, denn auf einer solch geringen Distanz ist ein Stereo-Empfinden gar nicht realisierbar, sodass man es gleich bei einem einzigen verbauten Speaker belassen kann.
Vibrationen vermeiden
Bei hoher Lautstärke und bei vielen Bässen neigt jeder Lautsprecher zu Vibrationen. Daher besitzt die hier vorgestellt externe Smartphone-Lautsprecherbox drei Gummifüße am Boden. Diese absorbieren besagte Vibrationen und sind diesbezüglich tatsächlich nicht unwichtig, wenn man die Soundmurmel auf eine harte Unterlage (Tisch) stellt. Dummerweise ist mir einer der Füßchen abhanden gekommen. Ich muss mir da etwas einfallen lassen bzw. einen Ersatz ankleben.
Eine Turnhalle beschallen: Koppeln mehrerer X-Minis
Es ist durchaus möglich, mehrere dieser Soundmurmeln zusammen zu stecken! So kann man mit nur einem Smartphone theoretisch eine ganze Turnhalle beschallen, indem man eben ziemlich viele dieser Lautsprecher in Reihe schaltet. Der Hersteller nennt dies „Buddy Jack“. So kann eine „Lautsprecher-Kette“ gebildet werden, bei der sich die Lautstärke merklich erhöhen wird, denn jeder der angeschlossenen X-Minis besitzt ja einen eigenen Verstärker (siehe oben). In einem „normalen“ Raum reicht jedoch bereits ein einziger aus, um diesen genügend zu beschallen.
Verschiedene Farben und weitere X-Mini-Produkte
Die Soundmurmel gibt es derzeit in acht verschiedenen Farben:
- Schwarz
- Weiß
- Pink
- Blau
- Grün
- Orange
- Lila und
- Silber
So kann sich jeder seinen Lautsprecher in der individuellen Lieblingsfarbe aussuchen.
Hier schreibe ich über den X-Mini II. Es gibt aber noch weitere interessante Produkte dieses Lautsprecher-Herstellers, die ich jedoch nicht getestet habe wie den „X-Mini Rave“ oder den „X-Mini Ultra„. Bei all den verschiedenen Versionen wird der Kompromiss zwischen Größe und Klangqualität etwas anders in die eine bzw. andere Richtung verschoben. Etwas weiter oben in diesem Test bin ich ja bereits auf den „Duo“ eingegangen, der aus zwei Komponenten für einen Stereo-Klang besteht.
Lagerung
Zum Schluss noch ein Tipp: Lagern Sie Ihren X-Mini besser nicht zusammen geklappt. Denn Kern dieses Bauprinzips ist ja die „Akkordeonform“: Der Resonanzkörper wird durch ausziehen vergrößert. Lagert man diesen Lautsprecher jedoch über längere Zeit (damit meine ich mehrere Wochen) im zusammen geklappten Zustand, so wird er diese Form irgendwann in gewisser Weise beibehalten und beim Ausklappen nicht mehr die volle Größe annehmen. Bei meinem X-Mini ist dies bereits der Fall, da ich daran anfangs nicht gedacht hatte. Nun dehne ich ihn bisweilen etwas und achte darauf, dass ich meinen externen Mini-Lautsprecher für das Smartphone nur geöffnet lagere. Mittlerweile besitzt meine Soundmurmel wieder ihre ursprüngliche Größe.
Das ist auf jeden Fall ein niedlicher kleiner Lautsprecher. Die Größe muss ja nicht unbedingt mal was aussagen. Oft haben auch kleine Lautsprecher einen annehmlichen Klang.
Beste Grüße,
Karl von
Interessantes Gadged! So eine kleine Soundbar ist wirklich praktisch für unterwegs. EInfach ans Smartphone anschließen und schon Musik hören. Ist schon sehr praktisch.